Leierkasten Dachau:Die guten Alten

Frank Striegler und die Kleinkunstbühne Leierkasten gönnen sich im neuen Jahr ein Programm, das frühere Entdeckungen zurück nach Dachau bringt.

Wolfgang Eitler

- Die Namen kennt man doch. Kommen einem irgendwie sehr bekannt vor. Das Appenzeller Space Schöttl war doch schon vor 15 Jahren in Dachau zu hören und zu sehen? Rudi Zapf sowieso. Otto Göttler vom Diatonischen Jodlerwahnsinn eh. Das Improvisationstheater TATwort auch. War Axel Pätz nicht schon mit Kindertheater hier? Der Name Armin Fischer mutet ebenfalls geläufig an. Franz Striegler lacht: "Das sind alles gute Bekannte." Die Kleinkunstbühne des Leierkastens setzt mit seinem Halbjahresprogramm auf die Wiederkehr ihrer Lieblinge, die vor 20, 25 Jahren noch ziemlich unbekannt waren, jetzt sehr berühmt sind - und dennoch nach Dachau gerne zurückkommen.

Wie die beiden Schweizer Ausnahmemusiker Tobi Tobler, für Striegler der weltbeste Hackbrettspieler, und Ficht Tanner an der Bassgeige. Vor 15 Jahren hatten sie ihr Duo aufgelöst, jetzt spielen sie wieder zusammen und präsentieren ihre Mischung aus Volksmusik des Appenzeller Landes und moderner Musik bis hin zur freien Improvisation. Und Frank Striegler ist schon ziemlich stolz, dass die beiden nicht nur in München auftreten, sondern auf ihrer Tournee auch Zeit und Muße für den Leierkasten finden.

Dass Rudi Zapf nach fünf Jahren Leierkasten-Abstinenz wieder in der Dachauer Friedenskirche auftritt, bezeichnet Striegler als überfällig. Tatsächlich war Axel Pätz als Schauspieler im Kinderleierkasten schon zu bewundern, jetzt präsentiert er sich als Kabarettist mit dem Programm "Das Niveau singt". Striegler freut sich auf ein musikalisches Kabarett voll "bösartigem Witz und makabrer Lieder". Gelassen nimmt der Leierkasten-Impresario die Tatsache hin, dass Otto Göttler und seine neue Begleiterin Konstanze Kraus erst im Mai in den Leierkasten kommen und schon an diesem Januar-Wochenende in der Kulturkreiskneipe in Haimhausen zu hören sind: "Dann sind wir halt einmal nicht ersten."

Macht nichts. Beim Halbjahresprogramm für das Kindertheater darf sich der Leierkasten wieder als Entdecker fühlen. Auf diesen Nimbus legt Striegler schon großen Wert. Denn bis auf Tomte Tummetott des Theaters Pantaleon aus München kommen entweder Bühnen aus ganz Deutschland nach Dachau, die hier noch nicht zu sehen waren, oder bekannte Gruppen zeigen neue Stücke. Wie Kirschkern und Compes und ihr Stück "Pick, Pick, Picknick" oder das Fliegende Theater Berlin und "Die Drachenprobe". Erstmals kommt das Clown-Trio um den Münchner Manuel Schunter in den Leierkasten. Es zählt zu den arrivierten in ganz Europa. Sie treten bei den großen Zirkussen (Monti in der Schweiz) auf. Sie gehören zu den herausragenden Dimitri-Schülern, und sie folgen ihm auch im sozialen Engagement nach.

Das neue Programm "Clowns meet music" ist nur wenige Male in Europa zu sehen. Dann gehen die Manuel Schunter aus München, Florian Vuille aus der Schweiz und Josune Goenaga aus Spanien nach Kenia und spielen dort auf den Straßen und für Waisenkinder. Für Frank Striegel ist deren Gastspiel wegen der Verbindung von Kultur und sozialen Engagement schon jetzt "der Höhepunkt der Saison".

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