Landschaftspflege:Im Einklang mit der Natur

Unterricht im Gelände

Wie sollte man Feldgehölze oder Gräben pflegen? Das erfuhren Schüler der Landwirtschaftsschule Fürstenfeldbruck im Weichser Moos.

(Foto: oh)

Junge Landwirte erfahren bei einem Rundgang im Weicher Moos, wie sie den Artenschutz fördern können

Studierende der Landwirtschaftsschule Fürstenfeldbruck haben das Weichser Moos als beeindruckendes Beispiel für die Bedeutung der Landschaftspflege im Artenschutz kennengelernt. Die 18 Landwirte wurden vom Landschaftspflegeverband Dachau in die Besonderheiten der Landschaftspflege von Freiflächen, Feldgehölzen und Gräben im Moos eingewiesen. Am Ende eines intensiven Tages diskutierten die Landwirte am Beispiel einer bis auf die Grasnarbe gemähten Grabenböschung über die vielen kleinen Möglichkeiten, die jeder Landwirt auf seinen Flächen ergreifen kann, um die Vielfalt des Lebens in der Kulturlandschaft zu fördern. Alle Beteiligten waren sich dabei einig, dass nur mit gegenseitigem Verständnis und Kompromissbereitschaft sowohl positive Entwicklungen beim Artenschutz wie auch in der Landwirtschaft zu erreichen sind.

Begonnen hatte der Schultag im Rahmen des Blockseminars "Naturschutz und Landschaftspflege" mit einem Vortrag über den Schutz des Lebensraums für Wildtiere. Dabei ging es auch um die freiwilligen Leistungen der Landwirtschaft zum Schutz der Wildtiere und Pflanzen, die im Rahmen des bayerischen Kulturlandschaftsprogrammes gefördert werden. Die Landwirtschaftsschüler wurden über die Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung bei der Umsetzung der Maßnahmen informiert, aber auch über die bisher schon erreichten Erfolge dieser Maßnahmen. Insbesondere die Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität könnten noch deutlich ausgebaut werden, um negative Trends wie Flächenversiegelung, Lebensraumzerschneidung und intensive Bewirtschaftung auszugleichen. "Jeder von euch geht jetzt die nächsten Tage in sich und überlegt, wo er nächstes Jahr eine kleine Fläche zur Unterstützung der Wildtiere und Pflanzen anlegt", appellierte ein Vertreter des Landwirtschaftsamts an die Schüler. "Das Landwirtschaftsamt steht euch bei der Planung und Durchführung solcher Projekte jederzeit unterstützend zur Seite."

Die Entwicklung der heutigen Landschaft beleuchtete die Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbandes Dachau. Die Landschaft, so ihr Resümee, werde durch die Art der Bewirtschaftung bestimmt wird. Zu Beginn der Industrialisierung erreichte die Artenvielfalt ihr bisheriges Maximum. Dies war eine Folge der kleinräumigen und sehr differenzierten landwirtschaftlichen Bewirtschaftung zu dieser Zeit. "Um diese Vielfalt erhalten zu können, imitiert die Landschaftspflege die damalige Form der kleinstrukturierten, oftmals händischen Bewirtschaftung. Ohne ständige Pflege würden die artenreichen Flächen schnell verbuschen und ihr Artenreichtum dramatisch abnehmen", betonte die Geschäftsführerin. Dabei spielen Landwirte, die zusammen mit dem Landschaftspflegeverband die unterschiedlichen Pflegemaßnahmen übernehmen, eine entscheidende Rolle. Wie auch bei der Bewirtschaftung von Äckern und Wiesen braucht die Landschaftspflege eine dafür geeignete Technik und das nötige Fachwissen. Die praktischen Details der Pflege von Hecken, Gräben und Freiflächen zur Förderung der Artenvielfalt demonstrierte die Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbandes bei einer Wanderung durch das Weichser Moos.

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