Landkreis:Karlsfeld erfasst Straßendaten

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So sieht das Fahrzeug aus, dass in Karlsfeld Straßendaten digital erfasst. (Foto: oh)

Ein Messfahrzeug ist vom 18. Oktober an im Gemeindegebiet unterwegs

Voraussichtlich ab Montag, 18. Oktober, ist in Karlsfeld ein orange-silbernes Messfahrzeug mit Kameras auf dem Dach unterwegs. Doch keine Angst: Das Fahrzeug sammelt nicht heimlich Daten, sondern ist im Auftrag der Gemeinde im Einsatz. Bei der Befahrung werden nämlich die Straßenbestands- und Zustandsdaten durch einen beauftragten Berliner Technologieanbieter genau aufgenommen und optisch erfasst. Anschließend werden die Daten für die Gemeinde aufbereitet und dokumentiert. Diese sollen als Grundlage für den Aufbau eines Straßenkatasters und sowie der Weiterführung des Erhaltungskonzeptes dienen, wie die Verwaltung mitteilt.

Mit Hilfe des erstellten digitalen Zwillings von Karlsfeld kann die Gemeindeverwaltung ihre Straßeninfrastruktur gezielt verwalten, planen sowie systematisch und effizient sanieren. Um das Straßen- und Wegenetz funktionsfähig und sicher zu erhalten, sind Unterhaltungs- und auch Sanierungsmaßnahmen erforderlich. Damit vorhandene Mittel möglichst optimal eingesetzt werden, will die Gemeinde Karlsfeld diese Aufgaben auch zukünftig auf Basis der zu erfassenden Zustandsdaten planen.

Bereits 2015 wurden die circa 90 Kilometer kommunale Straßen und Wege durch das Messfahrzeug präzise erfasst. Durch die erneute Befahrung haben die zuständigen Mitarbeiter des Sachgebiets Tiefbau die Straßenerhaltung im Blick, können Vergleiche zu den bereits vorhandenen Daten ziehen, Prognosen ermitteln und Maßnahmen sinnvoll planen. Bei Bedarf haben sie die Möglichkeit, jeden Straßenabschnitt direkt am Rechner in Augenschein zu nehmen.

Das eingesetzte Fahrzeug ist mit speziellen Sensoren ausgestattet, mit deren Hilfe die Straßenoberflächen während der Befahrung erfasst werden. Mindestens zehn kalibrierte Kameras erfassen gleichzeitig den Straßenraum und nehmen die Verkehrsanlagen auf. Diese Daten werden ausschließlich zu internen Zwecken, also für die Dokumentation der kommunalen Verkehrsinfrastruktur genutzt. Die Datenaufnahme ist wetterabhängig und dauert nach Beginn etwa eine Woche. Im Ergebnis erhält die Verwaltung exakte Zustandsdaten aller Straßen- und Wegeflächen. Die digitalen Daten werden in das vorhandene Geoinformationssystem (GIS) der Gemeinde eingepflegt.

Die Pflege und Erhaltung der öffentlichen Straßen und Wege stellen unterschiedliche Herausforderungen an die Gemeindeverwaltung: Zum einen müssen finanzielle Mittel für die Sanierung, den Erhalt und den Ausbau budgetiert werden, zum anderen sollen diese Mittel auch wirtschaftlich geplant und eingesetzt werden. Für eine strukturierte Planung aller Ressourcen benötigt die Kommune aktuelle und detaillierte Infrastrukturdaten. Durch die Möglichkeit zur genauen Vermessung des Straßenraums anhand der Bilddaten, wird die Grundlage für ein strategisches Gesamtkonzept zur Straßenunterhaltung gelegt.

© SZ vom 08.10.2021 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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