Die Partnerschaft für Demokratie (PfD) im Landkreis Dachau vernetzte und förderte auch heuer wieder die Zivilgesellschaft vor Ort und unterstützte demokratische Beteiligungsmöglichkeiten von Jugendlichen. "Durch die vielfältigen Aktivitäten ist die PfD eine feste Säule für bürgerschaftliches Engagement, umfassende Demokratieförderung und den Einsatz für Vielfalt in unserer Gesellschaft", betont Manuel Liebig, Leiter der PfD, und zieht eine entsprechend positive Bilanz für das Jahr 2023.
Und das nicht ohne Grund, immerhin war die PfD auch über die Projektförderung hinaus wieder an einer Vielzahl an Veranstaltungen im Landkreis beteiligt, wie es in einer Pressemitteilung heißt: "Demokratie, einfach machen!", hieß die diesjährige Veranstaltungsreihe des Runden Tisch gegen Rassismus, die gemeinsam mit der PfD durchgeführt wurde. Bei Veranstaltungen zum Thema Alltagsrassismus, Verschwörungsideologien und Soziale Medien sowie unterschiedlichen Protestformen und demokratischer Diskussionskultur tauschte sich die engagierte Zivilgesellschaft aus.
Demo gegen Rassismus
Kurz vor der Landtagswahl unterstützte die PfD den Runden Tisch außerdem bei der Gestaltung einer Demonstration mit anschließendem großem Konzert auf der Ludwig-Thoma-Wiese unter dem Motto "Heimat ohne Ausgrenzung - Für ein tolerantes, vielfältiges und demokratisches Bayern", an der rund 500 Personen teilnahmen. Damit wurde ein Zeichen für Rechtsstaatlichkeit und gegen Rassismus, Nationalismus und Antisemitismus gesetzt sowie an den gesellschaftlichen Zusammenhalt in einer polarisierten Situation appelliert.
Zudem initiierte die PfD im Rahmen der bayerischen Landtagswahl unter federführender Beteiligung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Veranstaltung "Kandidat*innencheck" mit nahezu allen Direktkandidatinnen und -kandidaten aus dem Landkreis. Ausgestaltung des Formats und Moderation übernahm hierbei die selbstorganisierte Jugendgruppe "PoliTisch".
Bildungsprogramm zum Nahostkonflikt
Durch die Förderung von Workshops und theaterpädagogische Angebote sowie Projekttage zum Umgang mit Konflikten und Selbstfürsorge, Diskriminierungssensibilität und der Verarbeitung der unsicheren Weltlage konnten weitere Schülerinnen und Schüler von der PfD erreicht werden. Im Zuge des Terrorangriffs der Hamas auf Israel und den nachfolgenden Kriegshandlungen im Gazastreifen stellte die PfD kurzerhand ein Bildungsprogramm zum Nahostkonflikt für Lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte und Schülern auf die Beine.
Finanzierungsstreit:"Ein Desaster für die Demokratieförderung"
Weil sich die Bundesregierung nicht auf einen Haushalt einigen kann, stehen zwei Bildungsprogramme des Kreisjugendrings Dachau vor dem Aus.
Zudem wurden in Kooperation mit dem Schulamt zwei Online-Veranstaltungen zu Israel-bezogenem Antisemitismus und dem pädagogischen Umgang mit den Geschehnissen veranstaltet, die auf reges Interesse bei den Lehrkräften stießen. Als weitere zeitnahe Reaktion auf den Nahostkonflikt organisierte die PfD in Kooperation mit dem Landkreis und zivilgesellschaftlichen Initiativen eine Kundgebung in Solidarität mit Israel sowie eine Mahnwache gegen den Krieg und den um sich greifenden Antisemitismus in Deutschland. Antisemitismus war auch Thema der Veranstaltungsreihe des Max-Mannheimer-Studienzentrums für Multiplikatorinnen und pädagogische Fachkräfte, die in Kooperation mit der PfD organisiert wurde. Die 25-Jahre-Jubiläumsveranstaltung des Max-Mannheimer-Hauses wurde von der PfD ebenfalls unterstützt, weitere Kooperationen sind geplant.
"Es ist normal, verschieden zu sein"
Doch nicht nur die Auswirkungen der akuten Krisen in der Welt und aktuelle politische Geschehnisse lagen dieses Jahr im Fokus der PfD: Bei einem regelmäßigen Community-Meeting konnten sich geflüchtete Menschen, insbesondere aus der Ukraine, treffen. Zudem organisierte die Pfd im Juli mit vielen Partnern unter dem Motto "Es ist normal, verschieden zu sein!" ein inklusives Sportfest beim SV Günding. Auch die jahrelange Fortführung unterschiedlicher Jugendbeteiligungsformate trug Früchte: Die gemeindlichen Jugendräte sind überaus engagiert und in die politischen Prozesse involviert.
Darüber hinaus konnten auch einige ganz konkrete Erfolge verbucht werden: Der Jugendkreistag brachte zum Beispiel per Beschluss kostenlose Hygieneartikel an die Schulen im Landkreis. Trotz personeller Umbrüche in der Koordinierungs- und Fachstelle war die PfD im Landkreis in einer Vielzahl an Projekten aktiv und konnte durch die Förderung von zivilgesellschaftlichem Engagement die Demokratie vor Ort stärken. Mit den Fördermitteln für kommendes Jahr können engagierte Bürgerinnen und Bürger von Vereinen und Initiativen, die sich aktiv für eine tolerante, diskriminierungsfreie und integrationsoffene Gesellschaft einsetzen, wieder Projekte umsetzen. Die PfD unterstützt gerne bei der Beantragung.
Eine Antragstellung ist dreimal im Jahr möglich, erste Einreichungsfrist für 2024 ist der 15. Januar. Weitere Informationen finden sich auf: www.kjr-dachau.de/demokratie-leben/partnerschaft-fuer demokratie-dachau .