Landgericht München II:Jungem Dachauer droht Sicherungsverwahrung

Der Prozess gegen einen 32-jährigen Industriemechaniker aus Dachau vor dem Landgericht München II ist erneut ausgesetzt worden. Dem Angeklagten werden eine Reihe von Straftaten vorgeworfen. Unter anderem soll er im September 2015 eine Bekannte in Dachau auf offener Straße als Geisel genommen und sie später in einem Hotel vergewaltigt haben. Das Verfahren vor der 2. Strafkammer hatte erst Anfang Oktober begonnen. Für diesen Donnerstag war der zweite Verhandlungstag geplant. Wie einer der beiden Verteidiger des 32-Jährigen, Rechtsanwalt Klaus-Peter Knauf, auf Anfrage mitteilte, soll der Angeklagte nun nachträglich psychiatrisch begutachtet werden. Die Staatsanwaltschaft wolle prüfen lassen, ob bei dem vielfach vorbestraften Dachauer die Voraussetzungen für die Anordnung der Unterbringung in der Sicherungsverwahrung vorliegen. Das Gutachten wird erst in einigen Monaten vorliegen. Erst dann kann der Prozess von neuem beginnen. Es wäre bereits der vierte Anlauf. Das erste Verfahren im Juni 2016 wurde wegen Nachermittlungen der Staatsanwaltschaft ausgesetzt. Während des zweiten Prozesses war eine der beiden Schöffinnen plötzlich gestorben.

© SZ vom 20.10.2017 / sal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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