Karl Freller, Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, hat die zunehmende Bedeutung von KZ-Gedenkstätten in der Gegenwart betont. Aus Anlass des bundesweiten Tages des offenen Denkmals an diesem Sonntag, 8. September, verwies Freller darauf, dass es inzwischen kaum noch Menschen gibt, die den Terror der Konzentrationslager in der NS-Zeit mit eigenen Augen gesehen und erlebt haben. „In der Erinnerungsgeschichte stehen wir vor dem Ende der Zeitzeugenschaft an die NS-Verbrechen. Damit gewinnen die authentischen, die wahren Orte des damaligen Geschehens noch mehr an Relevanz“, so Freller.
Der bundesweite Tag des offenen Denkmals steht unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeugen der Geschichte“. Mehr als 5000 Veranstaltungsorte deutschlandweit ermöglichen Interessierten spannende Einblicke in zum Teil verschlossene Denkmäler. Die Bedeutung der KZ-Gedenkstätten als „steinerne Zeugen der Geschichte“ könne man nicht hoch genug einschätzen, sagt Freller. Diese authentischen Orte seien „der faktische Beweis für die Verbrechen der Nationalsozialisten“. Als Orte der Erinnerung und des Lernens für alle Generationen seien sie heute und in Zukunft von unschätzbarem Wert.
Freller hält am Donnerstag, 12. September, auf Einladung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz einen Vortrag zum Thema „Verortung von Geschichte – Bedeutung und Möglichkeiten von Gedenkstätten in der Erinnerungskultur“. Die Veranstaltung findet um 18.30 Uhr im Suresnes-Schlössl der Katholischen Akademie in Bayern in München statt. Der Eintritt ist frei.