Im vergangenen Sommer erreichte die KZ-Gedenkstätte in Dachau eine E-Mail aus den USA: Jemand wollte dem Erinnerungsort die Geige eines ehemaligen KZ-Häftlings sowie mehrere Poster mit Grafiken vermachen. Für die Mitarbeitenden der wissenschaftlichen Abteilung der Gedenkstätte sorgte die Nachricht zunächst nicht für großes Aufsehen – die Gedenkstätte erreichen häufig Schenkungen von Nachfahren ehemaliger KZ-Gefangener. Tausende solcher Erinnerungsstücke werden in einem Lagerhaus und in einem Kunstdepot verwahrt, während die Wissenschaftler versuchen, die Geschichten der Gegenstände herauszufinden. Nach und nach jedoch stellte sich heraus, dass sich die Dokumente aus den USA in eine Reihe neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse einfügten. Die Geige indes stellt die Wissenschaftler noch immer vor Rätsel.
KZ-Gedenkstätte Dachau„Wir wussten bis dahin gar nicht, dass das IIO eine Statistik-Abteilung hatte“
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Im vergangenen Jahr erreichen die KZ-Gedenkstätte Dachau Gegenstände aus dem Nachlass des KZ-Überlebenden Stanislaus Szczypinski. Sechs seiner Grafiken liefern neue Erkenntnisse über die Arbeit des International Information Office, doch was hat es mit der Geige auf sich? Die Wissenschaftler stehen vor einem Rätsel.
Von Marie Heßlinger, Dachau

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