Nach den Wahlen in Thüringen und Sachsen:Der Albtraum der Erinnerungspolitik

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Karl Freller bei der Feier zum 79. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers KZ Dachau in der Gedenkstätte. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Karl Freller, Direktor der bayerischen Gedenkstättenstiftung, ist erschüttert über den Wahlerfolg der rechtsextremen AfD. Er fürchtet um die deutsche Erinnerungskultur.

Von Helmut Zeller, Dachau

Seit Sonntagnacht quält Karl Freller, den Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, ein Albtraum – und der ist mit drei Buchstaben hinlänglich beschrieben: AfD. „Stellen Sie sich das einmal vor, ein rechtsextremer Kultusminister“, sagt der CSU-Landtagsabgeordnete nach dem Wahlerfolg der rechtsextremen Partei in Thüringen und Sachsen. Mehr als 30 Prozent der Wähler votierten in den beiden Bundesländern für die AfD. Freller ist die Erschütterung Tage danach noch deutlich anzumerken. Wie sein Thüringer Kollege Jens-Christian Wagner, Leiter der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, der schon seit langem vor einem erinnerungspolitischen Wandel warnt, sieht Freller die Gedenkstättenarbeit in großer Gefahr.

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