KZ-Gedenkstätte:Bedford-Strohm ärgert sich über Debatte um Versöhnungskirche

KZ-Gedenkstätte: Ärgert sich über die Diskussion: Heinrich Bedford-Strohm.

Ärgert sich über die Diskussion: Heinrich Bedford-Strohm.

(Foto: Toni Heigl)

Die Diskussion sei nicht so verlaufen, wie er sich das gewünscht hätte, so der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm

Die Diskussion um die Diakonenstelle an der evangelischen Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau ist dem bayerischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm zufolge "nicht so gelaufen, wie wir uns das gewünscht haben". Der Landesbischof hatte in seinem Bericht vor der Landessynode "Fünf Regeln" vorgestellt, die dabei helfen sollten, den anstehenden Umbau der Kirche zu bewältigen. Bedford-Strohm rief in diesem Zusammenhang zu einem fairen innerkirchlichen Umgang miteinander auf.

Es gehe "nicht darum, dass wir nicht öffentlich diskutieren", erläuterte Bedford-Strohm bei einer Pressekonferenz am Rande der Synode. Zuerst sollte allerdings innerhalb der Kirche "gut miteinander kommuniziert" werden, damit öffentliche Debatten so sachlich wie möglich abliefen. In seiner "vierten Regel" hatte der Bischof dafür geworben, dass der "primäre Schauplatz" für das "Ringen um eine kluge Verteilung der Mittel" nicht die Öffentlichkeit sein sollte. In Dachau sei nun leider der Eindruck entstanden, die Kirche wolle sich aus der Arbeit in der KZ-Gedenkstätte zurückziehen. Dies sei jedoch falsch. "Erinnerungsarbeit ist wichtig", sagte Bedford-Strohm. Er verwies darauf, dass die Landeskirche zusammen mit dem Staat in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg gerade dabei sei, eine neue Stelle zu schaffen. "Weil uns das Thema wichtig ist", sagte er. Dass man in Dachau inzwischen "in einer anderen Phase der Diskussion" angekommen sei, dafür sei er dankbar. Die teilweise scharf geführte öffentliche Debatte habe allerdings dazu geführt, dass es "mögliche Chancen auf andere Geldquellen" für den weiteren Erhalt der Diakonenstelle gibt, betonte er. Wegen des Spardrucks der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern ist die weitere finanzielle Unterstützung der Diakonenstelle aus Mitteln der Landeskirche über das Jahr 2023 hinaus nicht mehr möglich. Dies hatte in der öffentlichen Debatte zu einigem Unmut geführt.

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