Süddeutsche Zeitung

Kunst:Familienfest

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Vernissage von Barbara Kleiber-Wurm im Wasserturm

Von Bärbel Schäfer, Dachau

Zur Ausstellung von Barbara Kleiber-Wurm im Wasserturm kommen nicht nur Freunde, Familie und die Mitglieder des Fördervereins, sondern auch viele Mitglieder des Karlsfelder Kunstkreises. Die Ausstellung der Tochter des Gründers und Vorsitzenden des Karlsfelder Kunstvereins möchte sich keiner entgehen lassen. Auf drei Stockwerken präsentiert die in München lebende Grafikerin ihre erste Einzelausstellung in Dachau "Leicht und bewegt im Raum" mit durchlichteten abstrakten Gemälden und schwerelosen Papierobjekten.

Bisher beteiligte sie sich an Gruppenausstellungen und präsentierte sich 2013 erstmals in einer Einzelausstellung beim Karlsfelder Kunstkreis. "Ich habe mich nie als Künstlerin empfunden", sagt sie über das späte Coming out. In ihrer Begrüßung erinnert Karin Renate Oschmann an das spontane Zustandekommen der Ausstellung und begrüßt auch Dieter Kleiber-Wurm: "Ohne Sie wäre Ihre Tochter nicht hier". Die Besucher würden in der Ausstellung von den beschwingten und leichten Steinen liebenswürdig auf den Leim geführt, so Oschmann. Stolz berichtet die Vorsitzende des Wasserturm-Fördervereins über die Kooperation mit der Künstlervereinigung Dachau, in der man sich gegenseitig in den jeweiligen Verteiler aufnimmt, um Ausstellungen bekannt zu geben.

Stolz ist auch Dieter Kleiber-Wurm: "Die Begabung hat meine Tochter übrigens von ihrem Großvater, einem Werbeleiter und Zeichner. Die Leichtigkeit des Seins passt zu ihr." Die Bilder wirken durch die sparsamen Farbsetzungen schwerelos und die Objekte aus Seiden- oder Transparentpapier scheinen im Raum zu schweben. Sie werfen zwischen die vielen Besucher filigrane Schatten an die Wand. Barbara Kleiber-Wurm spricht über die Inspirationen aus der Natur, die in einen Zyklus aus Sibirien-Bildern eingeflossen sind und den sinnlichen Umgang mit Papier, das beim Reißen und Kleben angenehme Geräusche erzeugt. "Alle sind heute gekommen, nur meine 100-jährige Großmutter nicht", bedauerte sie. Keramiker Frieder Leber sagt über ihre Objekte: "Ich finde es gut, wenn man sich mit den Materialien ausdrückt, die einem liegen." Josef Baur, zweiter Vorsitzender des Fördervereins Wasserturm, ergänzt: "Papier ist ein wunderschönes Material."

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Quelle:
SZ vom 18.04.2016
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