Süddeutsche Zeitung

Kulturtipp:Künstlerkolonie an der Ostsee

Seit 1875 entwickelte sich das Fischerdorf Ekensund am Nordufer der Flensburger Förde zu einem beliebten Aufenthaltsort von Künstlern aus allen Zentren des Kaiserreichs. In der Gemäldegalerie ist noch bis zum 5. März eine Ausstellung über die ehemalige Künstlerkolonie zu sehen. Die charakteristischen, tief herabgezogenen Dächer der Ziegeleien, das emsige Treiben der Fischer und die Weite der Landschaften boten den Malern eine Fülle von Motiven, wie Jacob Nöbbes Bild "Gelbes Meer" (Bildausschnitt) von 1898 zeigt. Die Künstler sorgten dafür, dass der Küstenort an der Ostsee auch unter auswärtigen Kollegen bekannt wurde. Wie in Dachau auch leitete der Ausbruch des Ersten Weltkriegs das Ende der Künstlerkolonie ein, mit dem der Niedergang der Freilichtmalerei einherging. Mit der Volksabstimmung 1920 wurde Nordschleswig und damit auch Ekensund an Dänemark abgetreten. Die ehemalige Künstlerkolonie geriet für viele Jahre in Vergessenheit. Die Gemäldegalerie Dachau zeigt 80 Gemälde und Grafiken aus Ekensund sowie exemplarische Ansichten aus Ahrenshoop und Hiddensee, zwei weiteren deutschen Künstlerkolonien an der Ostsee.

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SZ vom 30.01.2017
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