Die Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hatte im Sommer beantragt, dass im Landratsamt eine Stelle zur Förderung der deutsch-polnischen Beziehungen geschaffen werden soll. "Die Stelle wird es nicht geben", sagte Landrat Stefan Löwl (CSU) in der jüngsten Sitzung des Kreistags, sprach sich aber gleichzeitig dafür aus, entsprechend dem Vorschlag des Kreisausschusses einen ehrenamtlichen Partnerschaftsbeauftragten zu bestellen. So wie vorgeschlagen wurde dann die Fraktionssprecherin der Grünen, Marese Hoffmann, in das Amt gewählt, die sich um die Kontakte mit Oswiéçim kümmert. Sie wird für ihre Arbeit monatlich eine Aufwandsentschädigung von 170 Euro erhalten.
Auf Antrag der SPD musste über die Fragen der Bestellung zur Partnerschaftsbeauftragten und der Aufwandsentschädigung getrennt abgestimmt werden: Der Sprecher der SPD-Fraktion, Harald Dirlenbach, schlug eine einjährige "Evaluierungsphase" vor. Erst danach solle die Aufwandsentschädigung festgelegt werden.
Von fast allen Fraktionen kam Widerspruch zu diesem Vorschlag. "Ohne Aufwandsentschädigung einzusteigen, halte ich für unmöglich", sagte Georg Weigl (ÖDP), und Michael Reindl (FW) bezeichnete Dirlenbachs Vorschlag als "nicht akzeptabel". Auch Wolfgang Offenbeck (CSU) erklärte, er "verstehe die SPD nicht." Zuletzt stimmten nur zehn Kreistagsmitglieder mit Dirlenbach für eine vorgezogene Evaluierung. Diese soll - so wie vom Kreisausschuss empfohlen - erst am Ende der jetzigen Amtsperiode erfolgen. Keine Diskussion gab es über die Einrichtung eines Partnerschaftsbeauftragten selbst oder die Person, der dieses Amt jetzt übertragen wurde: Marese Hoffmann wurde einstimmig gewählt.