Kreis:Kompromiss zu Landschaftsschutzgebiet im Dachauer Moos

Der Umwelt- und Kreisausschuss berät am Freitag über einen Vorschlag, der allen Interessen Rechnung tragen soll.

Ein Landschaftsschutzgebiet im Grünzug zwischen Dachau und Karlsfeld beschäftigt schon seit Jahren die Kommunalpolitiker im Landkreis. Die Ausweisung des Areals ist deshalb so schwierig, weil dabei unterschiedliche Interessen aufeinander stoßen. Karlsfeld will auf einer Fläche an der Schleißheimer Straße ein Gewerbegebiet errichten, damit mehr Gewerbesteuer in die Kasse der finanziell klammen Gemeinde fließt. Die Naturschützer wollen eine weitere Zersiedelung des Dachauer Mooses verhindern, damit der Grünzug als Frischluftschneise erhalten bleibt. Und schließlich geht es um die Interessen von Landwirten und Gärtnereien, die wegen der Auflagen in einem Landschaftsschutzgebiet um ihre Existenz bangen. Sie befürchten, dass sie ihre Betriebe dann nicht mehr erweitern können.

Letztendlich geht es um die Größe des Landschaftsschutzgebiets, mit der alle Beteiligten leben können. Dachau und Karlsfeld haben Anträge für einen Umgriff eingereicht, die sich nicht stark unterscheiden. Der Bund Naturschutz ist mittlerweile mit einem Gewerbegebiet einverstanden, wünscht sich aber ein größeres Landschaftsschutzgebiet als die Kommunen. Der Kreistag hat sich mittlerweile auf einen Kompromiss geeinigt.

In der Sitzung des Umwelt- und Kreisausschusses an diesem Freitag wird der Entwurf des geplanten Schutzgebietes vorgestellt. Das Verfahren für die Ausweisung soll demnächst beginnen. Außerdem geht es um die Verordnungen für das Areal, welche Nutzungen erlaubt sind und welche nicht. Zudem berät der Ausschuss über einen Antrag der SPD-Fraktion, einen "Bürgerdialog" zur Energiewende durchzuführen. Außerdem geht es um den Haushalt der Kommunalen Abfallwirtschaft in den Finanzplanungsjahren 2016 bis 2020. Die Sitzung beginnt um 9 Uhr im Großen Sitzungssaal des Landratsamts. Um 11.15 Uhr tagt dann der Kreisausschuss. Er beschäftigt sich mit dem Antrag der SPD-Fraktion, eine Mietpreisbremse in allen Gemeinden einzuführen. Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen hat den Antrag eingebracht, eine Studienreise des Kreistags 2017 nach Brüssel zu prüfen. Zudem beraten die Kreisrätinnen und Kreisräte über einen Zuschussantrag des Kreisjugendrings und die Änderung der Mitgliedschaft im "Tourismusverein Oberbayern München e. V.", dem der Landkreis angehört.

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