Krankheitserreger:Gefahr in Seen und Flüssen

Landratsamt warnt Badende vor Hautausschlag und Juckreiz

Von Thomas Radlmaier, Dachau

Wer in Seen oder Flüssen im Landkreis badet, könnte einen Hautausschlag bekommen. Das Landratsamt hat am Mittwoch Alarm geschlagen: "Auf Grund der langen Schönwetterphase steigt in natürlichen Gewässern das Risiko für den Erwerb einer Zerkariose an, auch Badedermatitis genannt", schreibt die Behörde in einer Pressemitteilung. Das liege unter anderem an den guten Bedingungen für die Krankheitserreger sich zu vermehren.

Larven von Saugwürmern verursachen die Zerkariose. Sie gelangen mit dem Vogelkot in das Gewässer, wo sie sich zunächst in Zwischenwirten weiterentwickeln und im Stadium der Zerkarie (Gabelschwanzlarve) normalerweise Wasservögel infizieren. "Der Mensch ist für die Erreger der Zerkariose ein Fehlwirt, der Erreger kann sich hier weder über längere Zeit halten noch weiterentwickeln", so das Landratsamt. Das Immunsystem töte den Erreger normalerweise ab. Dennoch verläuft die erste Infektion mit Zerkarien manchmal auch mit Hautjucken. Es bilden sich kleine rote Flecken auf dem betroffenen Areal. Bei erneutem Kontakt mit dem Erreger kommt es zur typischen Badedermatitis, einem juckenden Hautausschlag. Die Krankheit heilt meistens folgenlos ab. Eine ursächliche Therapie gibt es laut Landratsamt nicht, sie wird vor allem symptomatisch mit juckreiz- und entzündungshemmenden Salben behandelt.

Zur Vorbeugung empfiehlt das Landratsamt, längere Aufenthalte im flachen Wasser und Bereiche mit Wasserpflanzen zu vermeiden. Außerdem sollte man auf Baden in den frühen Morgenstunden verzichten, da sich zu dieser Zeit die meisten Erreger im Wasser befinden. Stattdessen sollte man im tieferen Wasser oder Gewässern mit leichter Strömung baden. Nach dem Schwimmen empfiehlt es sich, die Badesachen zu wechseln und sich gut abzutrocknen. Wasservögel sollte man nicht füttern.

Bei Fragen kann man sich an das Dachauer Gesundheitsamt wenden unter der Telefonnummer 08131/741413.

Auch das Wasserwirtschaftsamt München beobachtet die niedrigen Pegel in Flüssen und Seen in der Region mit Sorge. Gleichwohl gebe es noch keine Engpässe bei der Wasserversorgung, so die Behörde. "Die Situation für das Grundwasser verschlechtert sich allerdings mit jedem Tag ohne ausgiebigen Niederschlag." Im Landkreis Dachau haben die Fachleute bei einer von drei Messstellen niedrige Werte gemessen. Die quartäre Grundwassermessstelle in Weichs liege noch oberhalb der Niedrigwasserschwelle.

Das Wasserwirtschaftsamt weist daraufhin, dass die Hitze und die niedrigen Pegel Gewässer und Lebewesen stark belasten. "Den Flüssen, aber vor allem den kleineren Bächen macht mittlerweile die anhaltende Trockenheit zu schaffen", so die Behörde. Gleichwohl seien die Abflusswerte der Amper etwas höher als der mittlere Niedrigwasserabfluss. "An Glonn, Gröbenbach und Maisach werden nur noch mittlere Niedrigwasserabflüsse gemessen." Die technische Gewässeraufsicht überwacht verstärkt die Oberflächengewässer im Landkreis, um frühzeitig Auffälligkeiten feststellen und gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen ergreifen zu können. Das Wasserwirtschaftsamt bittet, Wasser sparsam zu verwenden. "Dies gilt sowohl für die Verwendung von Trinkwasser wie fürs Gartengießen."

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