Koschadeklinik:Schöne Aussicht

Ansicht Simulation Koschade

So soll das Gebäude der ehemaligen Koschadeklinik im Süden ausschauen. Mit einer Aussicht mit Alpenblick über München hinweg.

(Foto: KGS-Projektentwicklung/oh)

Der Besitzer des Gebäudes der ehemaligen Koschadeklinik kündigt an, in spätestens 40 Tagen mit dem Umbau zu einem Haus mit 33 Wohnungen beginnen zu wollen. Bis dahin sollen die Vorarbeiten beendet sein

Von Wolfgang Eitler und Christine Heumann, Dachau

Sollte der Umbau der ehemaligen Koschadeklinik in einen attraktiven Wohnungsbau tatsächlich noch gelingen? Sollten also wider allen bisherigen enttäuschten Erwartungen und vergeblichen Hoffnungen in der Altstadt 33 neue Wohnungen entstehen? Christian Schwarz, Prokurist der Eigentümerin, KGS-Projektenwicklungsgesellschaft mit Firmensitz in Oberhausen bei Neuburg an der Donau, gibt sich zuversichtlich. Er rechnet mit dem Baubeginn noch in diesem Jahr.

Der Stadtrat hat in den vergangenen acht Jahren schon öfters einen Bauantrag befürwortet, bevor der Bauträger den Umgriff, die Tektur oder die Anzahl der Wohnungen des Gebäudes ändern wollte. Außerdem wurde das Bauvorhaben permanent teurer, weil sich die technischen Anforderungen zum Einbau einer vorschriftsmäßigen Tiefgarage als kompliziert und deswegen sehr teuer herausstellten. Die Finanzkraft der Kaga Wohnbau Dachau Co.KG war zu begrenzt, um das Vorhaben zu stemmen. Die Gesellschaft geriet in die Insolvenz. Die Rettungsversuche über eine höhere Baudichte scheiterten an der Stadt und an Problemen mit einer zweistöckigen Tiefgarage in einer schwierigen Hanglage.

Ende der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts erwarb die Dachauer Amperklinikum AG, die sich damals noch zu 100 Prozent im Besitz des Landkreises befand, die Frauenklinik von Eduard Koschade. Nach der Übernahme durch die Rhön Klinikum AG wurde die gynäkologische Abteilung in das Dachauer Klinikums zurückgeholt. Das Koschadegebäude selbst stand zum Verkauf.

Die Bausünde der Vergangenheit

Als das Bauvorhaben in den frühen achtziger Jahren genehmigt worden war, hatte Eigentümer Koschade ein Baurecht erhalten, das weit über dem sonstiger Gebäude in der Altstadt lag. Von diesem Baurecht mit einem Umfang von ungefähr 4000 Quadratmetern rückte der Landkreis beim Verkauf nicht ab und veräußerte es mit einem entsprechend hohen Betrag. Damit war klar, dass die Bausünde der Vergangenheit nicht behoben werden würde. Denn zugunsten der damaligen Koschadeklinik hatte der Stadtrat die historische Gebäudelinie an der Konrad-Adenauer-Straße aufgegeben und ein Gebäude in den Hang der sogenannten Altstadtkrone hinein erlaubt.

Nach langwierigen Verhandlungen gab die KGS-Projektentwicklungsgesellschaft Oberhausen des Investors Oleg Schumacher bekannt, das Gebäude von der Kaga Wohnbau erwerben zu wollen. Die Ernsthaftigkeit der Ansicht bekundete Schumacher dadurch, dass er die Kaufsumme für das mittlerweile entkernte Betongerippe bei einem Dachauer Notar treuhänderisch hinterlegte. Außerdem hatten einige Dachauer bei der Kaga schon den Kauf von Wohnungen notariell bekundet. Die sieben von 13 verbliebenen Anwärtern übernahm Schumacher, allerdings zu geänderten Konditionen. Denn die vereinbarte Quadratmeterpreise von etwa 3500 Euro waren wegen des technischen komplizierten Baus von Beginn an unrealistisch.

Der Bauausschuss des Stadtrats genehmigte Mitte vergangener Woche den KGS-Bauantrag, der neben den 33 Wohnungen nur noch eine einstöckige Tiefgarage vorsieht. "Ich hoffe, demnächst endlich Handwerker dort zu sehen", sagte Stadtrat Claus Weber (FW). KGS-Prokurist und Architekt Christian Schwarz will in etwa 40 Tagen mit dem Bau beginnen lassen. Dann seien die Vorarbeiten beendet. "Dann wird man den Baukran sehen." Außerdem habe die externe Vertriebsgesellschaft in der Jocherstraße bereits ein Büro für den Verkauf der Wohnungen angemeldet. Die Bauarbeiten soll die Firma Grossmann in Rosenheim übernehmen.

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