Kooperation in Dachau:Ein Erfolgsmodell

"Bewegte Mittagsbetreuung" des ASV beeindruckt Stadträte

Die neue Form der "Bewegten Mittagsbetreuung", die der Sportverein ASV Dachau seit diesem Schuljahr anbietet, erweist sich ganz offensichtlich als Erfolgsmodell. Jedenfalls lautete so das Fazit einer kurzen Diskussion im Familien- und Sozialausschuss des Stadtrats, als ASV-Vorsitzender Andreas Wilhelm berichtete. Das neue Angebot ist im vorigen Jahr kurzfristig entstanden aus dem Wunsch von Eltern nach einer gleichzeitig flexiblen, aber zuverlässigen Betreuung in Kombination mit Sport. Genau diese Lücke schließt nun die "Bewegte Mittagsbetreuung", die aktuell 33 Mädchen und Buben täglich zwischen 11 und 15 Uhr in Räumen des Sportvereins besuchen. Die Nachfrage ist damit größer, als Wilhelm im ersten Jahr erwartet hatte.

Dabei gab es bei den Kommunalpolitikern im vorigen Jahr durchaus auch Skepsis, als es um den städtischen Zuschuss für dieses Konzept ging. Braucht es wirklich noch ein weiteres Angebot, wo doch für die Grundschüler in Süd bereits eine Mittagsbetreuung und ein Hort bereitstehen? Doch tatsächlich schätzen offenbar viele Eltern die Option, ihre Kinder frei nur tageweise betreuen zu lassen, ohne dabei auf eine zuverlässige Ferienbetreuung zu verzichten. Und das alles auch noch mit der Gewissheit, dass sich ihr Nachwuchs am Nachmittag auch sportlich betätigt. "Es scheint gut zu laufen", lobte anerkennend Elisabeth Zimmermann (CSU), Familienreferentin des Stadtrats. Auf ihre Nachfrage berichtete Wilhelm, dass die Kinder in einem ruhigen Raum auch ihre Hausaufgaben erledigen können, aber nicht müssen. "Es gibt keinen Zwang, genau das wünschen sich die Eltern." Gerade die Verbindung von Betreuung und kindgerechtem Sportangebot überzeugt Anke Drexler (SPD). "Denn ausreichend Bewegung, das kommt im Tagesablauf der Kinder doch oft zu kurz." Das haben offenbar viele Familien erkannt, Wilhelm plant fürs kommende Schuljahr mit 40 Kindern. Weil dann auch staatliche Mittel und Elternbeiträge steigen, wird die Stadt nicht mehr Geld als bisher, nämlich 30 000 Euro im Jahr, zuschießen müssen. Im Gegenzug wird durch das Engagement des ASV aber der städtische Hort entlastet. "Eine hervorragende Zusammenarbeit", betonte Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD), der den ASV lobte als "einen Verein mit Weitblick, der innovativ unterwegs ist". Genau weil er in die Zukunft blickt, würde Wilhelm das Angebot gerne noch weiter bedarfsgerecht ausbauen. Dafür fehlt aber aktuell der Platz. Hoffnungen setzt der Vorsitzende in den Neubau der Georg-Scherer-Halle, für den der Stadtrat gerade das Bauleitverfahren gestartet hat.

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