Konzertabend im Hölzel-Haus Dachau:Stimme des Ostens

Das "Ostival" ist eine Bereicherung für die Dachauer Musikszene

Von Maurice Stiehl, Dachau

In seinem fünften Jahr hat sich das Ostival wirklich etabliert. Es ist ein gelungenes Fest von Dachauern für Dachauer. Etwa 130 Personen jeder Altersgruppe, von kleinen Kindern bis Senioren, kamen am Samstag im Adolf-Hölzel-Haus in Dachau-Ost zusammen. Alle sechs Bands kommen aus Dachau und Umgebung und bieten Musik von Balladen über Country bis Rock. Veranstalter des Ostivals ist der Quartiersbeirat Dachau-Ost, der auch den Verein Bürgertreff Ost ins Leben rief. Mitglieder des Vereins empfingen die Gäste am Eingang und nahmen Spenden für den neu gegründeten Verein entgegen - von ihnen sollen weitere soziale Projekte ermöglicht werden. Die Bands traten ohne Gage auf, alle Organisatoren arbeiteten ehrenamtlich.

Konzertabend im Hölzel-Haus Dachau: Crazy Country Jester sind dem Amerika der Saloons und der Cowboys verfallen.

Crazy Country Jester sind dem Amerika der Saloons und der Cowboys verfallen.

(Foto: Toni Heigl)

Die Erste Vorsitzende des Vereines, Cornelia Klotz, sagt: "Wir wollen die soziale und kulturelle Vielfalt und die Inklusion aller Menschen in Dachau fördern." Zudem sieht sie mit großer Vorfreude der Eröffnung des neuen Bürgertreffs im Herbst entgegen, der für alle offen sei und neue Möglichkeiten für soziale Projekte und Gruppen biete.

Hauptorganisatorin Kerstin Potrykus vom Quartiersbeirat stand selbst auf der Bühne des Adolf-Hölzel-Hauses: Mit ihrer Gruppe Deichsegler entführte die Band das Publikum in die Welt der Piraten und Hafentavernen und eröffnete den Abend mit flottem Folk-Rock, den sie auch mit bekannten Melodien wie etwa "Seven Nation Army" verbanden. Kerstin Potrykus, in Piratenoutfit und mit Dreispitz und rotem Tuch als Kopfschmuck, war bisher jedes Mal dabei: "Wir wollen jungen sowie etablierten Bands eine Plattform bieten, um sich auszuprobieren und Bühnenerfahrung zu sammeln." Das Ostival belebt die Musikszene findet Musiker Ralf Kirchner. "In den letzten Jahren haben sich immer mehr Bands gegründet." Etwa Somacoustic, die jüngste Band des Abends. Die beiden 22 und 19 Jahre alten Sängerinnen Sophie und Sammy verzaubern sowohl mit eigenen Songs als auch Akustik-Klassikern wie "Save Tonight" von Eagle-Eye Cherry. Auch sie treten nicht zum ersten Mal auf, die Dachauer begrüßen die Nähe zum Publikum und Gitarrist Martin betont: "Das macht ja jeder gerne hier." Ende März will die Band ihr erstes Album aufnehmen.

Konzertabend im Hölzel-Haus Dachau: So unterschiedlich wie das Alter der Musiker, war auch das Alter der Zuhörer. Als jüngste Band traten Somacoustic beim Ostival im Hölzel-Haus auf.

So unterschiedlich wie das Alter der Musiker, war auch das Alter der Zuhörer. Als jüngste Band traten Somacoustic beim Ostival im Hölzel-Haus auf.

(Foto: Toni Heigl)

Als willkommene Möglichkeit, sich vor Publikum auszuprobieren, sieht auch Drummerin Susi Binder von Crazy Country Jester das Ostival. "Hier bekommt jede Band die Möglichkeit, ihren eigenen Stil zu präsentieren." Die Band ist dem Amerika der Saloons und Cowboys verfallen. Ein ganz besonderes Feature bietet der "Spaten-Manni", welcher ein eigenes Instrument mitgebracht hat - bestehend aus einem Spaten und zwei Gitarrenseiten.

Die Band Groove Point tritt mit Akustik-Interpretationen bekannter Rock- und Pop-Balladen auf. Sängerin Heike Püttner gibt mit klarer, raumfüllender Stimme Lieder wie "I'll be there für you" oder "Chasing Cars" zum Besten und erntet viel Applaus nach jedem Lied. Groove Point spielen zum dritten Mal und lieben die ungezwungene Atmosphäre. Keyboarder Rudolf Woeller hebt hervor: "Benefiz ist immer eine Motivation."

Es folgen Auftritte der Folk-Rock-Duos Reesonanz und Boots & Coffee, die beweisen, dass man mit dem Simon & Garfunkel-Klassiker "Mrs Robinson" immer noch die Leute von den Stühlen reißen kann. Für die Rausschmeißer ist schließlich die Band T4U verantwortlich, die mit ihrem Irish-Folk-Rock-Sound noch spät die Stimmung anheizt. Angesichts dessen wirkt es allzu bescheiden, wenn Kerstin Potryka sagt: "Das Ostival ist immer wieder ein netter und gelungener Abend, an dem jeder seine Freude hat." - Die Organisatorin hat bereits Anfragen von Bands für das nächste Jahr.

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