KlassikMit Konzert-Konventionen brechen

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Beginn des Konzerts ist um 19 Uhr, aber, sagt Klarinettist Georg Arzberger, das müsse man nicht so wörtlich nehmen.
Beginn des Konzerts ist um 19 Uhr, aber, sagt Klarinettist Georg Arzberger, das müsse man nicht so wörtlich nehmen. (Foto: Claudia Reiter Photo-Atelier)

Freier Eintritt, keine Stuhlreihen: Georg Arzberger und Julian Riem wollen mit einem lockeren Format Menschen für klassische Musik begeistern.

Von Dorothea Friedrich, Dachau

Kommen und gehen, wie es beliebt, keine steifen Stuhlreihen, keine penible Einlasskontrolle und keine strenge Kleiderordnung, sondern ganz nah dran an Musikern und Zuhörerinnen bei Musik vom Feinsten, die gewohnte Pfade verlässt: Das erwartet Besucherinnen und Besucher beim ersten Konzert der neuen Reihe „Mittendrin“ am Freitag, 28. Februar, in den Räumen von „Kunstwerke“ in der Thomas-Schwarz-Straße 22. „Klassische Musik. Nahbar. Anders.“ ist auf den Plakaten zu lesen, die derzeit überall in der Stadt zu sehen sind. Klarinettist Georg Arzberger und Pianist Julian Riem wollen so Menschen für klassische Musik begeistern, die bislang damit nur wenige Berührungspunkte hatten. Weshalb die Organisatoren die gewohnten Konzert-Konventionen einfach mal aufgehoben haben. Jedes der geplanten drei Konzerte hat drei Sets mit kurzen Pausen dazwischen. Die Besucher können kommen und gehen, wann sie wollen.

Die Musiker, zu denen neben Arzberger und Riem auch Saxofonist Peter Lehel zählt, haben dem Premierenabend von „Mittendrin“ das Motto „Füllt dich mit Freude!“ gegeben. Dafür sorgt schon das sorgsam ausgewählte Programm mit speziellen Adaptionen von Werken französischer Komponisten, wie Claude Debussy, Francis Poulenc, Maurice Ravel und anderen sowie Jazzigem. Neben Hits und Raritäten wartet das Konzert noch mit einem weiteren Höhepunkt auf: Maler Richard Wurm will sich von der Musik inspirieren lassen – und buchstäblich mittendrin in einem Kunstwerk Töne in Farben umsetzen.

Klarinettist Arzberger, der auch das Musikfest Blumenthal leitet, sagte der SZ, er hoffe, dass dieses lockere Format mehr Menschen für Klassik begeistern werde, weil allein schon die Räumlichkeiten und das Ambiente voller Kunstwerke außergewöhnlich seien. Und vielleicht helfe auch, dass der Eintritt kostenfrei sei und der Beginn, 19 Uhr, nicht ganz so wörtlich genommen werden müsse. Ganz nach dem Motto des französischen Komponisten Jean Françaix geht es um „musique pour faire plaisir“ – (Musik, um Freude zu machen), um Begegnung und nicht um irgendwelche Konzert-Konventionen.

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