Die Pianistin Alice Herz-Sommer und ihr Sohn Raphael haben den Holocaust überlebt. Sie wurden 1943 in das Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt, Alice Herz-Sommer spielte dort mehr als hundert Konzerte für ihre Mithäftlinge, ihr Sohn trat in etlichen Theaterstücken auf. Das war nur möglich, weil die Nazis offiziellen Besuchern und auch dem Roten Kreuz auf perfide Weise vorgaukelten, Theresienstadt wäre eine „jüdische Mustersiedlung“, in der auch Kultur ihren Platz habe. Ihr Mann Leopold starb 1945 kurz vor der Befreiung im Konzentrationslager Dachau an Flecktyphus.
Das beeindruckende Leben dieser unbeugsamen Frau, die 2014 im Alter von 110 Jahren starb, zieht sich wie ein roter Faden durch das neue Programm des in Altomünster lebenden Pianisten Markus Kreul. „Zwischen Schwarz und Weiß“ heißt es, ist „ein Plädoyer für Frieden, Freiheit und Toleranz“ und zugleich ein Beweis für die wundersame Kraft der Musik. Alice Herz-Sommer hat Musik einen „Garten Eden inmitten der Hölle“ von Theresienstadt genannt, und Markus Kreul spielt Werke aus drei Jahrhunderten, darunter Stücke von Wolfgang Amadeus Mozart, Frédéric Chopin, Egidio Umari sowie das „Dachau-Lied“ von Herbert Zipper.
Das Konzert findet am Sonntag, 16. März, um 16 Uhr im evangelischen Gemeindezentrum Altomünster statt. Karten gibt es an der Tageskasse und im Vorverkauf bei der VHS Altomünster.