Süddeutsche Zeitung

Kommunalwahl in Pfaffenhofen an der Glonn:Die Furcht der AWG

Lesezeit: 1 min

Die Wählergruppe hat Angst einen Platz im Gemeinderat zu verlieren

Von Horst Kramer, Pfaffenhofen a. d. Glonn

Die Allgemeine Wählergruppe Pfaffenhofen (AWG) fürchtet um Gemeinderatssitze, weil nun auch die Grünen in der Ortspolitik mitmischen wollen. "Eine Kommunalwahl ist eine Persönlichkeitswahl und keine Wahl entlang Parteilinien", erklärte Harald Mang, Vizebürgermeister der kleinen Glonntalgemeinde. Der 53-Jährige wiederholte diesen Satz mehrfach bei der Nominierungsversammlung der AWG. Der Zimmerermeister versprach: "Diese Aussage werde ich in den kommenden Monaten immer wieder wiederholen." Mang und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter treibt eine Sorge um. "Wegen der Grünen könnten wir wohl einen Platz verlieren", fürchtet Gemeinderat Manfred Wolf, 47.

Wie mehrfach berichtet, will der neugegründete Ortsverein der Grünen nicht nur in den Gemeinderat einziehen, sondern stellt mit Susanne Vedova sogar eine Bürgermeisterkandidatin. Die AWG - eine lose Gruppierung, die aber schon seit 1972 existiert - sieht sich nun zwischen Schwarz und Grün eingeklemmt. Mang betonte zwar in seiner Begrüßungsrede, dass er und seine Fraktion den Kurs von CSU-Bürgermeister Helmut Zech stützten, doch bei den vergangenen Kommunalwahlen stellte die AWG die einzige Alternative für diejenigen dar, die ihr Kreuz nicht bei der CSU machen wollten. "Der Anteil der reinen Listenwähler ist bei uns gering", weiß Wolf. Doch dass die grüne Konkurrenz der AWG Stimmen kosten wird, gilt ihm als ausgemacht.

Bisher stellte die AWG fünf Gemeinderäte im zwölfköpfigen Gremium, davon zwei Frauen mit Regina Erhart und Adelheid Taubinger. Künftig sitzen 14 Personen im Gemeinderat, da Pfaffenhofen gewachsen ist. Doch ausgerechnet Erhart und Taubinger treten nicht mehr an, ebenso wie der prominente Verkehrsexperte Klaus Reindl, ein ehemaliger BR-Journalist und ADAC-Sprecher.

So war es Mangs und Wolfs vordringliches Bestreben, "starke und kompetente Frauen" (so Mang) für ihre Liste zu gewinnen. Die 42-jährige Daniela Stowasser etwa, die durch ihre Tätigkeit im Indersdorfer Bauamt Verwaltungs- und Baukompetenz mitbringt. Sie stammt aus Pfaffenhofen und ist ein Spross der Lampl-Familie. Onkel Michael Lampl ist der CSU-Chef. Außerdem konnte die AWG die 53-jährige Sonja Mang für sich gewinnen. Sie ist eine Brucker Gymnasiallehrerin. Und Soraya Aumaier, 45, ist als Assistenz der Geschäftsleitung ebenfalls bekannt. Die Grünen haben fünf Frauen auf ihrer zehnköpfigen Liste nominiert.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4687335
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 19.11.2019
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.