Süddeutsche Zeitung

Kommunalwahl in Dachau:Bündnis für Dachau will in den Kreistag

Für die die Kommunalwahl im März 2020 hat sich das Bündnis viel vorgenommen

Von Robert Stocker, Dachau

Das Bündnis für Dachau bewirbt sich bei der Kommunalwahl 2020 erstmals um Sitze im Dachauer Kreistag. Die Wählergruppierung sieht die Stadt im Kreistag unterrepräsentiert und von den Gemeinden als Zahlmeister missbraucht. "Die Entscheidungen im Kreistag gehen oft negative für die Stadt Dachau aus", kritisiert Bündnis-Stadtrat und Bürgermeister Kai Kühnel. Er fordert ein stärkeres Miteinander zwischen Stadt und Gemeinden. Die Wählergruppierung will auch ihre Themen in den Kreistag bringen. Dazu gehören soziale Gerechtigkeit, ökologische Verkehrsplanung, umweltfreundliche Energie und die Kultur.

Bisher sind sieben Dachauer im Kreistag vertreten - zu wenig aus Sicht der Wählergruppierung, die vier Sitze im Stadtrat hat. Im Vergleich zu den Einwohnerzahlen sei die Gemeinde Markt Indersdorf wesentlich besser als die Stadt Dachau im Kreistagrepräsentiert, so Kühnel. Auch bei der Kreisumlage sieht er die Stadt benachteiligt. Der Hebesatz sei zwar für alle Kommunen gleich, die Stadt müsse pro Kopf aber eine höhere Summe zahlen, weil sich die Umlage auch nach der Wirtschaftskraft einer Kommune richtet. Auch mit den Ausgaben des Landkreises ist die Wählergruppierung nicht immer einverstanden. "150 Millionen Euro für das neue Landratsamt sind zu viel", so Kühnel.

Das Bündnis sieht sich aber nicht nur als Anwalt der Stadt, sondern will auch die Interessen der Gemeinden vertreten. Es gehe um eine stärkere Solidarität. "Wir wollen auch was für die Landkreisgemeinden machen", sagt Kühnel. Das mache auch die Liste für den Kreistag deutlich, auf der etliche Kandidaten aus den Gemeinden stehen - etwa aus Karlsfeld, Bergkirchen und Indersdorf. Spitzenkandidatin ist Lena Wirthmüller, die aus Odelzhausen kommt. Auf dem zweiten Platz steht Bündnis-Sprecher Mike Berwanger, auf Platz drei rangiert Peter Heller, der die Dachauer Ortsgruppe vom Bund Naturschutz führt. Auf Platz vier wurde Laura Leuthner-Jørgensen gesetzt, gefolgt von Michael Eisenmann. Gabriele Steinlechner, die vor Jahren für die ÖDP im Kreistag saß, kandidiert auf Platz neun der Liste, auf der viele weitere Frauen zu finden sind. Gesetzte Plätze für Frauen wie bei den Grünen gibt es jedoch nicht.

Die Kandidaten wurden en bloc gewählt, Gegenkandidaten für die einzelnen Plätze gab es nicht. Das Wahlprogramm sei in Arbeitskreisen und vielen Sitzungen erarbeitet worden, so Kühnel. Die Wählergruppierung will in jedem Bereich Projekte anstoßen. In der Kultur macht sich das Bündnis etwa für eine Kreismusikschule und eine Open-Air-Bühne stark, die von Vereinen bespielt werden soll. Einen eigenen Oberbürgermeisterkandidaten präsentiert das Bündnis nicht. Die Gruppierung unterstützt Amtsinhaber Florian Hartmann von der SPD.

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SZ vom 26.11.2019 / STO
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