Kommunalwahl 2020 in Schwabhausen:Auf die Plätze, fertig, los

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Vor dem neuen Friedhof in Oberroth soll ein Mobilfunkmast aufgestellt werden. Die Bürger wollen einen anderen Standort.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Weil sie ihre Interessen nicht berücksichtigt sehen, treten Oberrother bei der Kommunalwahl mit einer eigenen Liste an

Von Robert Stocker, Schwabhausen

In die politische Landschaft der Gemeinde Schwabhausen kommt Bewegung. Zur Kommunalwahl im März 2020 wird voraussichtlich eine neue Gruppierung antreten. Bürger des Schwabhausener Ortsteils Oberroth haben am 15. Juli den Verein "Liste Oberroth" gegründet, der sich um die 20 Sitze im Gemeinderat bewerben will. Der Grund: Die Bewohner von Oberroth haben das Gefühl, dass ihre Interessen im Gemeinderat zu wenig berücksichtigt werden. Die Aufstellungsversammlung für die Nominierung der Kandidaten findet am Montag, 16. September, um 19.30 Uhr im Landgasthof Haagen in Oberroth statt.

Schriftführer des neu gegründeten Vereins ist der Wirt des Landgasthofs, Daniel Haagen. "In unserem Ort ist der Eindruck entstanden, dass wir nicht genügend Gehör im Gemeinderat finden", so der Gastronom. Im Frühjahr dieses Jahres setzten sich deshalb acht Oberrother Bürger zusammen und berieten darüber, ob für die Gemeinderatswahl am 15. März 2020 eine eigene Oberrother Liste aufgestellt werden soll. Die Gruppe hörte sich im Ort um und erhielt von den Bürgern viel Zustimmung. Beim Maibaumfest war für die Initiatoren klar, dass sie den neuen Weg gehen wollen.

Wenn es um die Anliegen der Oberrother geht, sind die Bürger des Ortsteils mit der Politik im Gemeinderat nicht immer einverstanden. Als Beispiel nennt Haagen die Diskussion um einen Mobilfunkmasten. "Wir waren nicht gegen den Masten, sondern gegen den Standort." Der Mast sollte auf der Grünfläche vor dem neuen Friedhof aufgestellt werden. Das sei in einer nichtöffentlichen Sitzung des Gemeinderats beschlossen worden, so Haagen. Die Oberrother schlugen daraufhin vor, den Masten 300 Meter weiter Richtung Großberghofen zu rücken. Hier wäre er in einer Senke gestanden. Die Bürger hätten in Kauf genommen, dass der Mast deshalb fünf Meter höher wird. In der Bürgerversammlung 2018 brachten die Oberrother einen entsprechenden Antrag mit 380 Unterschriften ein. Dann wurde die Angelegenheit in öffentlicher Sitzung behandelt - ohne Ergebnis, wie Haagen sagt. "Seither liegt die Sache auf Eis."

Auf Unverständnis stößt auch die Entscheidung, dass eine Oberrother Jugendgruppe von der Gemeinde kein Geld erhält, weil sie die Voraussetzungen für eine Förderung nicht erfüllt. Denn die Jugendgruppe ist kein Verein. "Das sind natürlich Kleinigkeiten", sagt Daniel Haagen. Aber ein bisschen wurmt es ihn schon, dass er als Feuerwehrkommandant von Oberroth fünf Jahre lang für ein neues Feuerwehrauto habe kämpfen müssen. "Und beim Fest der Arnbacher Feuerwehr kündigt der Bürgermeister dann an, dass das örtliche Feuerwehrhaus einen neuen Anbau erhalten soll."

Bisher gibt es 19 Kandidaten, die für die "Liste Oberroth" kandidieren wollen. Dazu gehören alle Mitglieder des Vereinsvorstands: Vorsitzender Gerhard Geserer, sein Stellvertreter Uli Bscheid, Kassiererin Stefanie Wiedemann, Schriftführer Daniel Haagen, Medienbeauftragter Christopher Zöttel und die Beisitzer Yvonne Frömelt und Maximilian Thaller. "Wir wollen nicht alles umschmeißen in Schwabhausen", schränkt Schriftführer Daniel Haagen ein. "Die Liste tut auch der Gemeinschaft in unserem Ort gut."

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