Kommunalpolitik:Generationenwechsel bei CSU Markt Indersdorf

Zwölf Jahre lang war Karl Böller Vorsitzender, nun gibt er an Jörg Westermair ab.

Von Robert Stocker, Markt Indersdorf

Stabwechsel bei der Indersdorfer CSU: Als Nachfolger des langjährigen Vorsitzenden Karl Böller führt jetzt Jörg Westermair den Ortsverband. Böller gab das Amt nach zwölf Jahren ab und kandidierte bei der Neuwahl des Vorstands nicht mehr. "Wir haben versucht, im Vorstand einen Generationswechsel einzuläuten", sagt der 47-jährige Westermair, der vier Jahre lang auch stellvertretender Vorsitzender des BRK-Kreisverbands Dachau war. Angesichts der Wahlen in den kommenden Jahren kämen auf den Ortsverband große Herausforderungen zu. Ein Ziel des neuen Ortsvorsitzenden ist es, dass die CSU nach den Kommunalwahlen 2020 im Indersdorfer Gemeinderat noch stärker vertreten ist. Die Partei hat derzeit sechs Sitze im Kommunalparlament und stellt mit Franz Obesser den Bürgermeister.

Kommunalpolitik: Karl Böller will sich weiter im Ortsverein engagieren.

Karl Böller will sich weiter im Ortsverein engagieren.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Karl Böller wollte den Ortsvorsitz nach zwölf Jahren in jüngere Hände geben. Der 62-Jährige sitzt seit 1984 im Gemeinderat und ist damit das dienstälteste Mitglied des Gremiums. 2002 kandidierte er für die CSU als Bürgermeister, unterlag aber gegen Josef Kreitmeir (Freie Wähler). Böller, der nie ohne Hut unterwegs ist, engagiert sich auch in vielen Vereinen. Es sei Zeit gewesen, ein wenig kürzer zu treten und den Ortsvorsitz abzugeben, sagt er. Als Urgestein der Indersdorfer CSU will er im Ortsverband weiterhin aktiv mitarbeiten. Mit Jörg Westermair und seiner Crew kommt frischer Wind in den Vorstand des Ortsverbands. Westermairs Stellvertreter sind Gaby Eschenbecher, Annemarie Wackerl und Josef Niedermair, der bisher Beisitzer im Vorstand war. Schriftführer ist Manfred Eschenbecher, Schatzmeister ist weiterhin Olaf Schellenberger. Die neue Mannschaft arbeitete schon im Wahlkampf für die Kommunalwahlen 2014 mit, ist gut vernetzt und hat einen engen Kontakt zur Basis. Böller: "Der Wechsel an der Spitze des Ortsverbands hat sich jetzt angeboten."

Viele Herausforderungen

Das sieht auch der neue Vorsitzende so, der im Ortsverband Wunschkandidat für die Nachfolge Böllers war. Jetzt ist Halbzeit in der Legislaturperiode, die nächsten Kommunalwahlen stehen 2020 an. "Für den neuen Vorstand bleibt jetzt noch genügend Zeit, um sich in die Kommunalpolitik einzuarbeiten", sagt Westermair. Olaf Schellenberger ist jetzt das einzige Vorstandsmitglied, das auch im Gemeinderat sitzt. Das soll sich nach der Kommunalwahl 2020 ändern. Westermair strebt als CSU-Ortsvorsitzender ein Gemeinderatsmandat an; vermutlich kandidieren auch weitere Vorstandsmitglieder. "Wir müssen schauen, dass die CSU im Gemeinderat noch stärker vertreten ist", kündigt der neue Ortsvorsitzende an. Zudem will er weitere Mitglieder werben. Wie die Strategie dafür aussehen soll, will der Vorstand in einer Klausurtagung diskutieren.

Kommunalpolitik: Jörg Westermair möchte in den Gemeinderat.

Jörg Westermair möchte in den Gemeinderat.

(Foto: privat)

Herausforderungen für den Ortsverband gibt es genug. Im Herbst steht zunächst die Bundestagswahl an, dann geht es mit Landtags-, Europa- und Kommunalwahl Schlag auf Schlag. Für den Bundestagswahlkampf sind schon Termine geplant. Bundestagskandidatin Katrin Staffler kommt am Samstag, 17. Juni, zum Sommerfest der Indersdorfer CSU im Freibad Ainhofen; am Sonntag, 16. Juli, nimmt die CSU-Bewerberin an einem politischen Frühstück im Café Seidl teil. Wie beim Sommerfest ist dazu jedermann eingeladen. Westermair: "Es geht um die Diskussion und den Dialog mit den Bürgern." Am Freitag, 25. August, tritt Verkehrsminister Alexander Dobrindt im Pucher Festzelt auf. Die Veranstaltung wird wie jedes Jahr von den CSU-Ortsverbänden Indersdorf und Jetzendorf organisiert. "Wir sind schon im Wahlmodus", sagt Westermair.

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