Kommentar:Prävention zahlt sich aus

Die Polizei hat mit Haustüraktionen und Flyern die Bürger im Landkreis auf Sicherheitsmängel hingewiesen

Von Benjamin Emonts

Es ist noch keine zwei Jahre her, da machten sich die Landkreisbewohner ernsthafte Sorgen um ihre Sicherheit. Nahezu täglich berichtete die Dachauer Polizei über Einbrüche in Häuser und Wohnungen, insbesondere in Gegenden nahe der Autobahnen und an Ausfallstraßen. Die Zahlen der Polizei lasen sich besorgniserregend. Allein im Jahr 2016 registrierte sie 131 Wohnungseinbruchsdelikte im Landkreis. Banden aus Osteuropa hatten offenbar gezielt Dachau und seine Umgebung als Ziel ihrer professionell organisierten Diebeszüge ausgespäht.

Dass diese Banden nun weiter gezogen sind, ist nicht nur dem Zufall geschuldet. Die Dachauer Polizei hat bereits vor Jahren die Problematik erkannt und eine Reihe von Präventivmaßnahmen ergriffen. Ihrem Einsatz ist es zu verdanken, dass die Zahl der Einbrüche im Landkreis nun fast um die Hälfte gesunken ist. Mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei klingelten mehr als 100 junge Polizisten in weiten Teilen des Landkreises an den Türen der Bürger, um sie für die Einbruchsgefahr zu sensibilisieren und entscheidende Sicherheitshinweise zu geben. Ihre Flyer-Aktionen und Informationsveranstaltungen taten ihr Übriges, um den Einbrechern das Leben schwer zu machen. Verdächtige Personen und Fahrzeuge wurden der Polizei nun häufiger und rascher vom Bürger übermittelt; Häuser und Anwesen besser gesichert. Bereits im Jahr 2016 blieben deshalb 65 Prozent aller Einbruchsdelikte im Versuchsstadium stecken.

Aber auch die akribische Ermittlungsarbeit der Polizei zahlt sich aus. Das Sammeln von DNA-Spuren und Fingerabdrücken führt oft noch Jahre später zur Aufklärung der Einbrüche, wenn die Täter wegen anderer Delikte aufgegriffen und registriert werden. Erst vor wenigen Wochen mussten sich vor dem Landgericht München II ein Bulgare und sein Neffe verantworten, die eine Serie an Einbrüchen und Überfällen im Landkreis verübt hatten. Ein DNA-Abgleich entlarvte einen der beiden als Verantwortlichen eines brutalen Überfalls auf einen Rentner in Dachau. Der Mann wurde zu elf Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt.

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