Bezahlbarer Wohnraum lässt sich am besten gemeinsam schaffen. Das haben nach und nach auch alle 16 Gemeinden im Landkreis eingesehen und es ist sicher ein Gewinn, dass nun als letzte auch Schwabhausen der Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises WLD beigetreten ist. Die Stadt Dachau hat ihre eigene Wohnungsbau GmbH. Ihr gehören etwa 1200 Mietwohnungen, die Landkreisgesellschaft hat derzeit knapp 300. Überzeugt von dem Konzept sind trotzdem noch nicht alle. In Schwabhausen wurde gegen den Bürgermeister abgestimmt. Josef Baumgartner findet, seine Gemeinde kann allein besser bezahlbaren Wohnraum schaffen.
Dabei liegen die Vorteile auf der Hand: Die WLD erhält für den Sozialwohnungsbau Fördermittel von Freistaat und Bund und trägt einen Teil in Eigenlast, sie ist verantwortlich für Bau und Verwaltung der Gebäude. Die Gemeinden stellen die Grundstücke zur Verfügung und beteiligen sich mit einer Einlage von 25 000 Euro an der Gesellschaft. Grundstücke zu finden, ist für die WLD das größte Problem, sie ist auf die Hilfe der Gemeinden angewiesen. Weder Stadtbau Dachau noch die WLD allein werden den Mangel gerade an bezahlbarem Wohnraum lösen können, doch es ist ein Fortschritt, dass mittlerweile alle Bürgermeister und Gemeinderäte erkannt haben, dass es auch in ihren Gemeinden Bedarf gibt. Auch Menschen, die in Vollzeit arbeiten, können sich die weiter steigenden Mieten nicht mehr leisten.
Die Zeit für Alleingänge ist beim wichtigen Thema Wohnen vorbei. Eine gemeindeübergreifende Zusammenarbeit und Planung ist nötig und sinnvoll. Es ist eine Frage der Solidarität, Wohnraum für alle Einkommensklassen zu schaffen und auch eine Frage der Solidarität, sich in einem Landkreisverbund zu engagieren. Schwabhausen bleiben noch Möglichkeiten offen, selbst sinnvolle Projekte zu unterstützen. Sei es über eine Art sozialgerechter Bodennutzung wie in Dachau, Förderung von Genossenschaften oder Einheimischenmodelle. Die WLD aber schafft eine gute Basis.