Pflegenotstand:Wenn Krankenschwestern Kaffee kochen

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Angestellte des Helios Amper-Klinikums Dachau klagen, dass der Personalmangel den Pflegenotstand weiter verstärke. (Foto: Toni Heigl)

Mitarbeitende des Dachauer Helios Amper-Klinikums beklagen ein wachsendes Arbeitspensum und fehlende Zeit für Patienten. Der Grund: Weil Servicekräfte weggefallen, müssen die Pflegenden noch mehr Aufgaben übernehmen. Das Krankenhaus beruft sich auf eine geänderte Gesetzeslage.

Von Jessica Schober, Dachau

Der Moment, in dem es den Krankenschwestern der Überwachungsstation reichte, war gekommen, als der Kaffeeautomat streikte. Bloß zu viert waren die Gesundheits- und Krankenpflegerinnen an diesem Sommertag für 22 Patienten zuständig, normalerweise sind sie zu sechst im Team: Sie mussten die Gesundenden waschen, versorgen, ihnen Medikamente geben und sie in andere Stationen des Krankenhauses fahren. Doch neuerdings sollten sie auch noch Kaffee servieren. Sie fragten sich: Wo an einem solchen unterbesetzten Tag in der Station sollte da bitteschön noch Zeit übrig bleiben, um den Kaffeeautomaten in Stand zu setzen?

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