Kirchenführer:"Da ist ein wirklich schönes Stück entstanden"

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Pfarrer Stefan Hauptmann stellt stolz den neuen Kirchenführer des Indersdorfer Pfarrverbands vor, der erstmals alle neun Gotteshäuser darstellt.

Von Robert Stocker

Die volle Pracht der Klosterkirche von Markt Indersdorf. (Foto: Toni Heigl)

"Die Kirche ist mit einem Garten vergleichbar, geschmückt mit der Lieblichkeit unzähliger Blumen, die sich alle an Größe, Farbe, Duft und Schönheit voneinander unterscheiden; doch jede hat ihre Kostbarkeit, ihre Anmut, ihre Farbenpracht und alle zusammen bilden durch die Vereinigung ihrer Mannigfaltigkeit die Vollendung einer höchst ansprechenden Schönheit." Mit diesen Worten des heiligen Franz von Sales, Patron des Indersdorfer Pfarrverbands und übrigens auch der Journalisten, beginnt das Editorial des neuen Kirchenführers, das Pfarrer Stefan Hauptmann verfasst hat.

Das Büchlein solle dazu dienen, schreibt der Indersdorfer Pfarrer weiter, "vielleicht auch jenen Gedanken einwurzeln zu lassen, jenes poetische, vitale Kirchenbild des heiligen Franz von Sales, dass die Kirche mehr ist als Gebäude, Geschichte und Kunst, dass sie ein Garten ist, ein Ort, wo 'Menschenblumen' ihren Ort haben . . ."

"Da ist ein wirklich schönes Stück entstanden" , schwärmt der Geistliche vom neuen Kirchenführer. Es ist ein aufwendig und hochwertig gestaltetes Werk, erschienen im renommierten Kunstverlag Josef Fink. Der Diplomtheologe und promovierte Kunsthistoriker Gerhard Morsch gibt darin einen Überblick über alle elf Kirchen des Pfarrverbandes. Der Autor beschäftigte sich Jahre lang mit der Inventarisation für die Kunsttopografie der Erzdiözese München und Freising und gilt als ausgewiesener Kenner bayerischer Kirchen und ihrer Ausstattungen. Illustriert wird der Kirchenführer auf Hochglanzpapier von wunderbaren Fotografien Siegfried Wamesers und Reproduktionen historischer Stiche. Auch Pfarrer Stefan Hauptmann beteiligte sich an dem Werk, an dem zwei Jahre lang gearbeitet wurde.

Er begleitete Autor und Fotograf bei ihren Kirchenbesuchen, zog häufig auch die Mesner hinzu, die auch die kleinen Geheimnisse ihrer Kirchen kennen. So ist ein profunder Einblick in alle elf Gotteshäuser des Pfarrverbandes entstanden, der nicht nur ihre Historie, sondern auch ihre Kunstschätze bis ins Detail beleuchtet. Ein Drittel des Büchleins beschäftigt sich mit der Pfarr- und Klosterkirche Mariae Himmelfahrt, auf den restlichen Seiten steht Wissenswertes über die Filialkirchen des Pfarrverbandes.

Das sind die Wallfahrtskirche Sankt Maria in Ainhofen, Heilig Kreuz in Albersbach, Sankt Vitus in Arnzell, Sankt Emmeram in Glonn, die Pfarrkirche Sankt Michael in Langenpettenbach, Sankt Bartholomäus in Markt Indersdorf, die Pfarrkirche Sankt Georg in Niederroth, Sankt Odilia in Straßbach, Sankt Mauritius in Ottmarshart und die Pfarrkirche Sankt Korbinian in Westerholzhausen. "Wir haben versucht, die Eigentümlichkeiten und besonderen Schätze der Kirchen herauszustellen", beschreibt der Pfarrer die Intention des Werkes, mit dem aus Anlass des zehnjährigen Bestehens des Pfarrverbandes begonnen wurde. "Bisher gab es über die kleinen Kirchen nur wenig Informationen."

Das theologische Vermächtnis des heiligen Franz von Sales spielt nicht nur im neuen Kirchenführer eine Rolle, sondern auch im aktuellen Kirchenleben der Pfarrei. In dieser Woche feiert der Pfarrverband zum achten Mal die Franz-von-Sales-Novene, "eine geistliche Intensiv-Woche für den Pfarrverband", erläutert Hauptmann. Sie beschäftigt sich mit der Konstitution der Liturgie, die vor 50 Jahren beim II. Vatikanischen Konzil erneuert wurde. Dabei geht es um das Verhalten der Gläubigen während des Gottesdienstes, wann sie stehen, sitzen oder knien und wie sie beim Gebet und ihre Hände halten. Während dieser Woche werden in neun Filialkirchen Gottesdienste gehalten mit verschiedenen Predigern.

Zum Abschluss der Novene findet am Sonntag um 10 Uhr in der Klosterkirche ein Gottesdienst statt, den Friedrich Wetter zelebriert. Der fast 86-jährige Kardinal im Ruhestand segnet anschließend außerdem den neu gestalteten Platz vor dem Mesnerhaus.

© SZ vom 23.01.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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