Altomünster:Einsatz gegen das Katzen-Elend

Altomünster: Wildlebende Katzen bringen das Dachauer Tierheim an die Kapazitätsgrenze. Die Tierschutz-Hilfe organisiert nun eine Aktion zur Katzenkastration in Altomünster.

Wildlebende Katzen bringen das Dachauer Tierheim an die Kapazitätsgrenze. Die Tierschutz-Hilfe organisiert nun eine Aktion zur Katzenkastration in Altomünster.

(Foto: Toni Heigl)

Ein Verein in Altomünster organisiert zusammen mit Tierärzten eine Aktion zur Katzenkastration. Denn die Straßenkatzen leiden unter vielen Krankheiten und vermehren sich rasant.

Von Helmut Zeller, Dachau

Katzen sind das beliebteste Haustier in Deutschland - aber geschätzt zwei Millionen Straßenkatzen leben im Elend. Die Tierärztin Melanie Stehle aus Konstanz sieht es immer wieder in ihrer eigenen Praxis: Verwahrloste und schwer kranke Katzen, die niemanden gehören, werden von Tierfreunden zur Behandlung gebracht. Junge wildlebende Kätzchen verlieren ihr Augenlicht, zeigen ihr Leben lang Symptome von Katzenschnupfen oder sterben qualvoll an der Katzenseuche. Kranke Katzen gebären noch kränkeren Nachwuchs. Den Kreislauf des Leidens will die Tierschutz-Hilfe vor Ort in Altomünster unterbrechen.

Die Vereinsvertreterinnen Sonja Limmer und Juliane Zunkel planen deshalb zusammen mit Stehle und weiteren Tierärzten aus dem Landkreis Dachau eine Aktion zur Katzenkastration vom 16. bis 21. Januar. Jede Straßenkatze stammt ursprünglich von einer ausgesetzten Hauskatze oder einem nicht kastrierten Freigänger ab.

Der Verein arbeitet unentgeltlich

Bei der Aktion sollen Katzen kastriert werden, die sich auf Bauernhöfen in großer Zahl vermehren oder von dort abgewandert sind. Die Vereinsvorsitzende Limmer bittet Landkreisbewohner, die Katzenkolonien kennen, sich bei dem Verein zu melden. Die Tierärzte entwurmen die Tiere auch, impfen sie gegen Katzenseuche und -schnupfen und behandeln sie gegen Ektoparasiten. Eine kleine Ohrmarkierung soll verhindern, dass ein bereits kastriertes Tier ein zweites Mal einer Narkose ausgesetzt werden muss. Für eine erfolgreiche Aktion benötigt der Verein aber die Mithilfe der Bürger.

Ihnen entstehen, wie Limmer erklärt, nur geringe Kosten für Material und Medikamente, die über den Verein abgerechnet werden. Der Verein selbst verlangt für seine Arbeit kein Geld. Limmer hofft auf eine Kooperation mit den Gemeinden und finanzielle Unterstützung. Deshalb sollten Bürger Orte mit wildlebenden Katzenpopulationen auch der jeweiligen Gemeindeverwaltung mitteilen.

Wer Tiere für die Aktion beim Verein anmelden, mitarbeiten oder mit Geldspenden helfen will, möchte Sonja Limmer unter der Rufnummer 0152-34214510 anrufen, die auch weitere Informationen gibt, oder an info@tierschutz-hilfevorort.de schreiben.

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