Christliches Brauchtum:Katakombenheilige mit ungeklärter Biografie

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Die Skelettreliquien des Katakombenheiligen Maximilian im Seitenaltar der Kirche St. Alto in Altomünster. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Nicht nur am Karfreitag erinnern sie an die eigene Vergänglichkeit: die Heiligen Leiber in der Altomünsterer Pfarrkirche. Einst wurden die sterblichen Überreste in römischen Katakomben gefunden. Mittlerweile geht aber auch die katholische Kirche auf Distanz zu diesen Heiligen.

Von Dorothea Friedrich, Altomünster

"Kommt ihr Töchter, helft mir klagen": So beginnt der Eingangschor von Johann Sebastian Bachs "Matthäuspassion". Mit ihrer Dramatik und erschütternden Musik symbolisiert sie für unzählige Menschen in idealtypischer Weise das Karfreitagsgeschehen. Die "Matthäuspassion" ist zum Sinnbild des Leidens und Sterbens Christi geworden. Dass Passionen heutzutage weitgehend im Konzertsaal und nicht in Gotteshäusern aufgeführt werden, ist aber mehr als bedauerlich. Sind doch viele katholische Kirchen mit ihrer barocken Fülle von praller Lebenslust und angsterfülltem Wissen um die eigene Vergänglichkeit geradezu prädestiniert dazu, über das Tabuthema Sterben sowie die tröstende christliche Frömmigkeit mit ihren Engeln und Heiligen, ihren Wundern und ihren entmythologisierten Schreckensvisionen nachzudenken.

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