Karlsfelder Senioreneinrichtung:Altenheim Sankt Josef schließt

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Das Caritas-Altenheim Sankt Josef in der Schulstraße in Karlsfeld stellt seinen Betrieb ein. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Die Karlsfelder Senioreneinrichtung stellt zum 30. Juli 2022 ihren Betrieb ein. Als Grund nennt die Caritas bauliche Probleme. Bewohnern sowie Mitarbeitern soll bei der Suche nach einer neuen Bleibe geholfen werden

Das Altenheim Sankt Josef in Karlsfeld schließt seine Türen am 30. Juli 2022 für immer. Grund dafür sind laut dem Betreiber, dem Caritasverband der Erzdiözese München und Freising, größere bauliche Probleme, die es unmöglich machten, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Damit fällt Mitte des kommenden Jahres eine von insgesamt 14 stationären Pflegeeinrichtungen im Landkreis Dachau weg. Die Caritas betreibt davon dann nur noch das Marienstift in Dachau.

"Wir bedauern diese Entscheidung sehr, aber das Haus erfüllt die baulichen Mindestanforderungen, die durch die Verordnung zur Ausführung des Pflege- und Wohnqualitätsgesetzes gestellt werden, in wesentlichen Punkten nicht mehr", erläutert Caritas-Vorstand Gabriele Stark-Angermeier, zuständig für Altenhilfe, soziale Dienste und Personal, in einer Pressemitteilung. Bereits vergangene Woche wurden die Mitarbeiter sowie die Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtung und deren Angehörige in verschiedenen Informationsveranstaltungen informiert. "Wir tun alles, damit die Bewohnerinnen und Bewohner sich auf die neue Situation einstellen können und einen guten Start in ein neues Zuhause haben", betont Stark-Angermeier.

Doris Schneider, Geschäftsleiterin der 27 Caritas-Altenheime warb ebenfalls bei den Bewohnerinnen und Bewohnern um Verständnis für die Entscheidung und sicherte zu: "Wir werden Sie und Ihre Angehörigen dabei unterstützen, einen neuen Platz zu finden, der hoffentlich Ihren Vorstellungen entspricht." Die umliegenden Caritas-Altenheime, vor allem das Marienstift in Dachau, Sankt Anton in Gröbenzell, Sankt Nikolaus in München-Schwabing, aber auch die anderen Caritas-Altenheime in München und dem Umland würden aus diesem Grund ab sofort keine neuen Bewohnerinnen und Bewohner mehr aufnehmen, um Plätze für jene der Karlsfelder Einrichtung freizuhalten. Monika Ueltzhöffer, Heimleiterin von Sankt Josef, signalisierte jedwede Unterstützung, insbesondere bei der Vorbereitung und Organisation der Umzüge. "Selbstverständlich übernehmen wir auch die Kosten des Umzugs für unsere Bewohnerinnen und Bewohner." Schneider ergänzte, sie sei sich bewusst, dass dieser Umzug für die im Heim lebenden Menschen und deren Angehörige eine große Belastung sei. Sie versicherte den Betroffenen jedoch, dass die Caritas ihr Möglichstes tun werde, um diese Belastungen zu erleichtern. Selbstverständlich sei, dass bis zur Schließung "die gewohnte gute Betreuung und Pflege" für die noch verbleibenden Bewohnerinnen und Bewohner sichergestellt sei.

Das Caritas-Altenheim Sankt Josef in Karlsfeld ist derzeit mit 75 Bewohnerinnen und Bewohnern belegt. Das Haus wurde 1975 eröffnet. "Das Gebäude ist über 45 Jahre alt und hat keine barrierefreie Ausstattung, insbesondere im Bereich der Nasszellen und Balkone", so Geschäftsleiterin Schneider. Die Ausstattung entspreche weder den Erwartungen der Kundinnen und Kunden noch den Vorstellungen einer modernen stationären Altenpflege. Das Haus erfülle die baulichen Mindestanforderungen, die durch die Verordnung zur Ausführung des Pflege- und Wohnqualitätsgesetzesgestellt würden, in wesentlichen Punkten nicht mehr und habe nur mehr eine befristete Betriebserlaubnis bis zum 31. August 2031. Die etwa 70 Mitarbeiter des Karlsfelder Altenheims Sankt Josef "erhalten adäquate Anschlussbeschäftigungen in anderen Caritas-Altenheimen und -Einrichtungen", so Stark-Angermeier. Der Bedarf an Mitarbeitern sei im Caritasverband so hoch, dass die Übernahme aller Beschäftigten kein Problem darstelle.

© SZ vom 06.10.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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