Die Verwaltung hat keine Zeit verloren: Kaum ist das Glasflaschenverbot am Karlsfelder See beschlossen, gilt es auch schon. Die Gemeinde Karlsfeld hat die Allgemeinverfügung bereits am Dienstagmittag öffentlich gemacht. Von diesem Mittwoch an sollte sich nun niemand mehr nach 18 Uhr mit einer Glasflasche in Ufernähe blicken lassen. Einzige Ausnahme von der Regel sind Glasfläschchen für Kindernahrung. Wer dennoch zwischen 18 Uhr und sechs Uhr morgens mit einer Bierflasche am See erwischt wird, muss die Ordnungshüter fürchten.
Das Landratsamt will laut Sprecherin Sina Török extra dafür den Sicherheitsdienst, der schon in den vergangenen Jahren darauf geachtet hat, dass die Regeln eingehalten werden, aufstocken und verstärken. Vorerst hat er allerdings keine große Macht, das neue Verbot durchzusetzen. Bußgelder werden zunächst nicht verhängt, erklärt Török. Das könne erst gemacht werden, wenn die Benutzersatzung für den Karlsfelder See vom Kreistag geändert ist. Und die Sitzung, in der darüber diskutiert und abgestimmt wird, ist erst Ende Juli. Bis dahin dürfen die Ordnungshüter lediglich die Flaschen wegnehmen, wenn die Leute sich weigern, sie selbst wegzutun.
"Es geht ja in erster Linie darum, dass die Glasscherben wegkommen", erklärt Landrat Stefan Löwl (CSU) das Ziel der Allgemeinverfügung. Deshalb habe man sich gegen ein Bußgeld entschieden. In den ersten Wochen seien zudem noch nicht alle über das neue Verbot, abends und nachts keine Glasflaschen an den Karlsfelder See zu tragen, informiert, sodass man zunächst einmal die Leute belehren müsse. Die Polizei will jedenfalls in der Anfangszeit häufig kontrollieren, erklärt Sprecher Günther Findl.