Karlsfeld:"Zum Dritten"

Der Kunstkreis spendet zum dritten Mal 18 Werke seiner Mitglieder für eine Versteigerung zugunsten des Bürgerstiftung der Gemeinde und deren sozialen Anliegen. Bürgermeister Kolbe übernimmt wieder die Rolle des Auktionators

Von Wolfgang Eitler, Karlsfeld

Karlsfelds Bürgermeister Stefan Kolbe hofft auf eine Kunstauktion "der wahnsinnigen Preise". Denn der Erlös kommt der Bürgerstiftung der Gemeinde zugute, die damit vor allem Projekte der Caritas und der Arbeiterwohlfahrt unterstützt. Dazu kommen noch kulturelle Initiativen wie das Vivaldi-Orchester. Die Auktion ist nur deshalb zum dritten Mal seit 2008 möglich, weil der Kunstkreis Karlsfeld wieder 18 Werke seiner Mitglieder zur Verfügung stellt. Der Erlös geht vollständig, also ohne Abzüge, an die Bürgerstiftung. Der Kunstkreis versteht seine Aktion als "Dankeschön an die Vereine" zu seinem eigenen 40-jährigen Bestehen. .

"Wunder gibt es immer wieder, große und auch kleine, und manchmal gibt es sie auch zusammen, das große und das kleine Wunder", schrieb die SZ Dachau im Jahr 2012. Damals brachte die zweite Kunstauktion für die Karlsfelder Bürgerstiftung 6360 Euro ein. Der Karlsfelder Kunstkreis spendete damals 17 Werke. Und nicht nur das: Wie Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU) später mitteilte, hatte sich nach der Auktion eine Karlsfelderin bei ihm gemeldet, der "das Projekt sehr gut gefallen habe". Und zwar so gut, dass sie noch einmal die gleiche Summe zustiftete. Um wen es sich dabei handelt, bleibt ein Geheimnis. "Die Dame möchte nicht genannt werden." Und bei der ersten Kunstauktion im Jahr 2008 ebenfalls zugunsten der Bürgerstiftung kamen 4615 Euro zusammen. Der Kapitalstock der Bürgerstiftung wuchs auf 42 400 Euro an. Für die damals noch im Aufbau befindliche Stiftung hatte der Kunstkreis 17 Arbeiten zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2017 beläuft sich der Kapitalstock auf genau 240 588 Euro. Und wer jetzt glaubt, das Geld reicht aus, da muss nichts mehr passieren, täuscht sich gleich aus mehreren Gründen.

Denn die europäische Finanzpolitik führt dazu, dass keine Zinserträge entstehen. Deshalb müsste die Bürgerstiftung von der Substanz leben, wären da eben nicht die Spenden, die sich jedes Jahr ungefähr auf eine Höhe von 4000 bis 5000 Euro summieren. Und deshalb freut sich der Vorsitzende der Stiftung, Bürgermeister Kolbe, auf den Mittwoch, 8. März, in der Sparkasse im Zentrum von Karlsfeld, wenn er 18 Werke von Karlsfelder Künstlern versteigern darf, dazu noch Bilder von Karl Huber, Walter Klemm und Carl Thiemann aus dem Fundus der Sparkasse Dachau. Klemm und Thiemann zählen zu den Größen der ehemaligen Dachauer Künstlerkolonie im ausgehenden 19. Jahrhundert. Sie waren vor allem für ihre Holzschnitte berühmt. Karl Huber war einer der beliebtesten Maler der vergangenen sechs Jahrzehnte im Landkreis und ein ausgewiesener Experte des Aquarells.

Werke folgender Künstler aus dem eigenen Fundus bietet der Kunstkreis an: Hermann Böcker, Gisela Bottesch, Christl Buck, Beatrice Flammer, Franz Grau, Renate Haffner, Edeltraut Klapproth, Dieter Kleiber-Wurm, Hannelore Kraus, Frieder Leber, Anita Neuhaus (Keramik), Ingrid Regendantz, Eva Riedl, Wolfgang Seehaus, Carin Szostecki, Liz Schinzler, Manfred Schmölz und Leonore Welscher. Die Sparkasse spendet zusätzlich zur Versteigerung je ein Bild von Karl Huber, Walther Klemm und Carl Thiemann.

Karlsfeld: Karlsfelds Bürgermeister als Auktionator für die Bürgerstiftung. Am Mittwoch ist er wieder dran.

Karlsfelds Bürgermeister als Auktionator für die Bürgerstiftung. Am Mittwoch ist er wieder dran.

(Foto: Toni Heigl)

Die Gemälde und Skulpturen des Kunstkreises Karlsfeld für die Auktion "Zum Dritten" können bei der Sparkasse zu den Geschäftszeiten vorbesichtigt werden, Münchner Straße 173 im Ortszentrum. Auf der Homepage www.buergerstiftung-karlsfeld.de sind sämtliche sozialen Projekte aufgelistet, welche aktuell unterstützt werden.

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