Mitten in Karlsfeld:Mit Pflanztrögen gegen Wildparker

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Die Neue Mitte in Karlsfeld. (Archivbild) (Foto: Toni Heigl)

Seit 2016  herrscht an der Neuen Mitte in Karlsfeld reges Treiben. Nur folgerichtig weisen Schilder an beiden Einfahrten daraufhin, dass Autos dort nicht schneller als zehn Kilometer pro Stunde fahren dürfen. Weil sich kaum jemand daran hält, hat sich die Gemeinde nun etwas Neues überlegt.

Glosse von Walter Gierlich

Was heute Karlsfelds Neue Mitte heißt, war einst eine Schafweide, später jahrelang ein zwei Hektar großes Loch, dass auch schon mal voll Wasser lief und in das Witzbolde einen Liegestuhl samt Sonnenschirm stellten, quasi als Ruhepol. Seit 2016 ist außer 207 Wohnungen auch das Einkaufszentrum mit Discounter, Drogeriemarkt und Supermarkt sowie mehreren kleinen Geschäften und Gewerbebetrieben fertig. Dieses Zentrum liegt an der Straße mit dem Namen „An der Wögerwiese“ – benannt nach dem Schäfer, der einst dort seine Tiere weiden ließ – sowie dem Bruno-Danzer-Platz, der den Namen des von 1960 bis 1990 amtierenden Bürgermeisters trägt.

Die Straße kann mit dem Auto befahren werden. Sie ist die Zufahrt zur Tiefgarage unter den Märkten, und es befinden sich dort auch einige Kurzparkplätze. Dank und wohl zur Zufriedenheit der Geschäfte herrscht zudem reger Betrieb von Kunden, die zu Fuß oder per Fahrrad auf und neben der Straße unterwegs sind. Vernünftigerweise machen an den beiden Einfahrten in die Straße „An der Wögerwiese“ Schilder die Autofahrer darauf aufmerksam, dass nicht schneller als zehn Kilometer pro Stunde gefahren und auf der Fahrbahn nicht geparkt werden darf. Nun ja! Wer schon einmal dort eingekauft hat, wird bemerkt haben, dass die Schilder auf gut Deutsch für die Katz’ sind.

Das Tempolimit ist für die Katz’

Das Tempolimit wird von so manchem Lenker eben nicht eingehalten. Und wer schnell etwas besorgen will, stellt halt seinen Wagen mit eingeschalteter Warnblinkanlage ab. Noch schlimmer wird’s, wenn auch noch Paketdienste oder Lieferanten einfach am Fahrbahnrand stehen bleiben. Das ist nach acht Jahren im vergangenen Sommer offenbar auch der CSU-Fraktion im Gemeinderat aufgefallen, die einen Antrag stellte, nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen, um vor allem die Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radler zu erhöhen.

Daher haben Mitarbeiter von Ordnungs- und Tiefbauamt des Rathauses zusammen mit Geschäftsbetreibern die Straße besichtigt und geschaut, wie man das wilde Parken unterbinden könnte. Dabei wurde eine tolle Lösung gefunden und im Umwelt- und Verkehrsausschuss des Gemeinderats einstimmig beschlossen. In einer Versuchsphase sollen von April bis Oktober gemietete Pflanztröge auf der Fahrbahn aufgestellt werden: Kostenpunkt etwa 7000 Euro. In der Beschlussvorlage heißt es: „Bei Gefallen könnten diese Elemente dann käuflich erworben werden – oder eben bei Nichtgefallen zurückgegeben werden.“ Doch, nur mal so eine Frage: Wird’s durch die Pflanztröge nicht genauso unübersichtlich wie durch geparkte Autos?

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