Winterdienst:Initiative gegen Streugut-Diebe

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Seit diesem Winter werden diese Streugutbehälter in der Gemeinde Karlsfeld nicht mehr zur Verfügung gestellt. (Foto: Bauhof Karlsfeld)

Karlsfeld stellt keine öffentlichen Behälter mit Split mehr auf. Ein Grund dafür: Ein paar Bürgerinnen und Bürger haben sich in der Vergangenheit wohl zu üppig daran bedient, so die Gemeinde.

von Anna Schwarz, Karlsfeld

Für lau gibt es kaum noch etwas in Karlsfeld - im Gegenteil: Das Leben in der Gemeinde wird in vielen Bereichen teurer. Erst vor Kurzem hat der Gemeinderat beschlossen, die Kitagebühren anzuheben, auch das Musiktheater-Abo wird künftig mehr kosten und das Gratis-Hendl auf dem Karlsfelder Siedlerfest bekommen Senioren seit diesem Sommer erst ab 67 statt wie bisher ab 65 Jahren von der Gemeinde spendiert. Und jetzt müssen Bürger und Hausmeisterdienste in Karlsfeld auch noch bei der Beschaffung von Split tiefer in die Tasche greifen.

Grund dafür: In den vergangenen Wintern waren in der Gemeinde wohl ein paar Streugut-Diebe unterwegs. Sie haben sich zu üppig an den Kunststoffboxen mit kostenlosem Split bedient, wie die Gemeinde in einer Pressemitteilung schreibt. Der Karlsfelder Bauhof habe in den letzten Jahren eine "sehr große Entnahme des Streuguts, etwa durch Hausmeisterdienste, private Winterdienste und eine zweckentfremdete Nutzung durch Bürgerinnen und Bürger, zum Beispiel für Pflasterarbeiten" festgestellt.

Deshalb habe sich die Gemeinde dafür entschieden, die moosgrünen Streugutbehälter am Straßenrand ab diesem Winter nicht mehr aufzustellen und nur noch eine zentrale Entnahmestelle vor dem Bauhof zu errichten - das müsse reichen und löse noch dazu das Vandalismusproblem. Denn laut Gemeinde wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Streugutbehälter beschädigt und mussten immer wieder für viel Geld ersetzt werden.

"Das Streuen privater Flächen hat mit eigenem Streumittel zu erfolgen"

Auch in Dachau werde immer wieder gegen Streugutbehälter geschlagen und getreten, schreibt Stadtbaumeister Moritz Reinhold auf Anfrage. Trotzdem werden sie weiterhin etwa am Karlsberg oder der Martin-Huber-Treppe aufgestellt. Denn bisher habe die Stadt noch nicht beobachtet, dass sehr viel Streumittel etwa von Bürgern oder Hausmeisterdiensten entnommen wird - und das soll auch so bleiben, so Reinhold.

Er weist daraufhin, dass der körnige Blähschiefer, "selbstverständlich" nur für das Streuen der öffentlichen Straßen und Wege zur Verfügung gestellt wird: "Das Streuen privater Flächen hat mit eigenem Streumittel zu erfolgen." Bleibt zu hoffen, dass das auch die Karlsfelderinnen und Karlsfelder in Zukunft bedenken, obwohl das die finanzielle Lage der klammen Gemeinde nicht merklich verbessern wird.

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