Karlsfeld:Schöner und umfangreicher

Karlsfeld eröffnet die Artothek im nächsten Jahr wieder

Von Gregor Schiegl, Karlsfeld

Lithografien von Ralf Hanrieder, Gemälde von Edeltraud Klapproth und Eva Riedl: Bis 2008 konnten die Karlsfelder Büchereinutzer Bilder und Grafiken zumeist ortsansässiger Künstler gegen eine Versicherungsgebühr von fünf Euro für ein halbes Jahr ausleihen. Nicht zuletzt aus Raumnot hatte die Bücherei sich gezwungen gesehen, die Artothek zu schließen - vorübergehend, wie es damals ausdrücklich hieß. 2016 - also nach acht Jahren - könnte die Karlsfelder Artothek endlich wieder zur Verfügung stehen. "Das wird nächstes Jahr angegangen", kündigte Karlsfelds Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU) in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses an.

Eigentlich sollte die Artothek schon 2010 wieder bereitstehen. Dann nämlich, wenn die Bücherei neue, größere Räume im Ortszentrum Neue Mitte bezieht. Diese Pläne hatten sich nach Querelen zwischen Gemeinde und Investor zerschlagen, 2014 bezog die Bücherei die Räume der ehemaligen Sparkassenfiliale am Marktplatz. Allerdings ohne Gemälde. Einen Teil der Bilder hatte die Bücherei an die Künstler zurückgegeben, die anderen lagern nach Auskunft des Rathauschefs immer noch im Bürgerhaus und im Rathaus. Ein alter Schrank, der ebenfalls zum Inventar der Artothek gehört, fristet ein trauriges Dasein im Feuerwehrhaus. "Wir haben im Moment ein räumliches Problem", sagte Bürgermeister Kolbe.

Finanzreferent Holger Linde (CSU) wähnte die Artothek damit bereits am Ende und regte eine Versteigerung der Kunstwerke an, was der Bürgermeister aber entschieden ablehnte. Karlsfelds Artothek soll es wieder geben. Und zwar größer, schöner und umfangreicher. Die Gemeinde hat in der Zwischenzeit selbst einige neue Kunstwerke erworben, trotz ihrer nicht gerade rosigen Finanzlage.

Auch in der Großen Kreisstadt Dachau gibt es eine Artothek, deren Bestand allerdings noch etwas umfangreicher ist als der in Karlsfeld. Dort stehen derzeit etwa dreihundert Kunstwerke zur Verfügung. Leihen kann sie jeder Nutzer mit einem Leseausweis der Stadtbücherei, die Kosten betragen auch hier fünf Euro. Einen bebilderten Katalog kann man als PDF-Datei auf www.dachau.de herunterladen.

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