Bayerns beste Nachwuchsoptikerin:"Ich bin ehrgeizig und zielstrebig"

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Optikerin Selina Knebel bei der Arbeit. (Foto: LUCIAN MARIAN; ZVA/Lucian Marian)

Selina Knebel aus Karlsfeld ist Bayerns beste Nachwuchsoptikerin. Im Interview erzählt sie, was sie an ihrem Beruf schätzt.

Von Katja Gerland, Karlsfeld

Selina Knebel aus Karlsfeld () ist Bayerns beste Nachwuchsoptikerin - das wurde beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks auf Landesebene entschieden. In der bundesweiten Endrunde in Dortmund konkurriert Knebel, Gesellin des Optik-Geschäfts Tannek in Dachau und duale Studentin für Augenoptik und Optometrie an der Hochschule München, mit den Landessiegern aus ganz Deutschland. Im Interview erzählt sie, was der Leistungswettbewerb für sie bedeutet und welche Aspekte sie an ihrem Beruf besonders schätzt.

SZ: Frau Knebel, Sie sind selbst Brillenträgerin. Hatte die Brille etwas mit Ihrer Berufswahl zu tun?

Selina Knebel: Ja, auf alle Fälle. Dadurch, dass ich schon früh eine relativ hohe Kurzsichtigkeit hatte und diese auch immer stärker geworden ist, hatte ich in meiner Kindheit immer eine Brille und auch regelmäßig eine neue. Als ich nach dem Abitur dann in der Berufsorientierung war und wegen einer neuen Brille zu meinem jetzigen Ausbildungsbetrieb in Dachau gegangen bin, habe ich die Optikerin vor Ort gefragt, wie der Beruf so aussieht. Und habe dann nach einem Praktikum dort entschieden, dass mir die Arbeit sehr gut gefällt. Zusätzlich habe ich einen passenden dualen Studiengang entdeckt, dann konnte ich gleich meine Ausbildung mit dem Studium verbinden.

Selina Knebel Gesellin des Optik-Geschäfts Tannek in Dachau. (Foto: Lucian Marian)

Von Ausbildung und Studium zu dem Titel "Beste Nachwuchsaugenoptikerin Bayerns" - das ist ein großer Sprung. Was können Sie besser als andere in ihrem Beruf?

Ich bin relativ ehrgeizig und zielstrebig. Wenn ich Aufgaben habe, hänge ich mich da auch rein. Da ich immer versuche, möglichst gute Leistungen abzuliefern, habe ich mich anscheinend ein bisschen unterschieden von den anderen Teilnehmern. Das hängt auch damit zusammen, dass es mir total Spaß macht, etwas mit den Händen zu machen und zu werkeln, und ich finde, wenn etwas Spaß macht, dann geht es leichter von der Hand. Durch meine Arbeit im Betrieb kommt man aber auch gut in die Übung rein.

Handwerkliche Betriebe, auch im Optikerbereich, klagen darüber, dass zu wenig Nachwuchs nachkommt. Haben Sie in ihrem Umfeld die gleichen Erfahrungen gemacht?

Ja schon, mein Arbeitgeber ist immer wieder auf der Suche. In anderen Betrieben hört man es auch regelmäßig, dass die Fachkräfte fehlen. Deswegen versucht man, das auch mit dem Studium voranzutreiben, dass der Nachwuchs auch auf diese Weise erreicht wird. Gerade dort habe ich gelernt, dass der Beruf sehr vielfältig ist und verschiedene Richtungen umfasst.

Was macht den Beruf der Optikerin denn so vielfältig?

Man hat neben dem Handwerk auch den Kontakt mit Menschen in der Beratung und im Verkauf. Der medizinische Bereich hat mir auch schon immer gefallen, wenn man einen Sehtest macht oder die Kunden mit Kontaktlinsen versorgt. Gleichzeitig lernt man viel über Buchhaltung, wenn man Aufträge in das System eingibt oder Abrechnungen mit der Krankenkasse macht. Es ist ein abwechslungsreiches Allround-Paket.

Ende Mai findet das bundesweite Finale des Leistungswettbewerbs in Dortmund statt, was erhoffen Sie sich dort?

Ich muss zugeben, ich freue mich riesig, dass ich dort teilnehmen darf und hätte auch nicht damit gerechnet. Aber ich bin momentan in meinem Praxissemester bei BMW in der Lichttechnik und das hat jetzt nicht mehr so viel mit den klassischen Tätigkeiten des Optikers zu tun. Das heißt, ich bin momentan nicht in der Routine und erhoffe mir deshalb nicht zu viel. Ich werde mein Bestes geben und mich darauf vorbereiten, aber versuche, es ganz locker anzugehen.

© SZ vom 18.05.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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