Karlsfeld:Noch eine Kita für Karlsfeld

Westlich der Bahn entsteht ein Kinderhaus

Von Gregor Schiegl, Karlsfeld

1300 Betreuungsplätze hat die Gemeinde Karlsfeld bereits geschaffen, allein in diesem Jahr hat sie wieder rund dreieinhalb Millionen Euro investiert. Nun ist ein weiterer wichtiger Schritt getan: Der Gemeinderat hat am Donnerstag einstimmig den Durchführungsbeschluss für den Bau eines Kinderhauses westlich der Bahn gefasst. Die Einrichtung soll vier Krippen- und Kindergartengruppen umfassen und auch die Möglichkeit bieten, behinderte Kinder in die Gruppen zu integrieren. Für die Baumaßnahme sind im Haushalt 2016/17 rund vier Millionen Euro vorgesehen.

Entstehen soll die neue Kindertagesstätte auf einem Grundstück an der Lärchenstraße, unweit des S-Bahnhofs. Das Areal gehört der Gemeinde und ist mittelfristig auch als Standort für ein drittes Landkreis-Gymnasium vorgesehen. Aus beiden Nutzungen ergibt sich nach Aussage von Bauamtsleiter Günter Endres kein Konflikt. Das Kinderhaus soll auf einer Geschossfläche von 1600 Quadratmetern auf zwei Etagen gebaut werden, klimatisiert sein und eine Fußbodenheizung haben. Geprüft werden soll auch, ob es möglich ist, auf dem Gebäude eine Fotovoltaikanlage zu errichten.

Die Gemeinde steht unter großem Zeitdruck. Wegen des Zuzugs in die großen Neubaugebiete westlich der Bahn und im Ortszentrum Neue Mitte steigt auch die Nachfrage nach Betreuungsplätzen weiter stark an. Das Bauamt strebt deswegen ein Kinderhaus in Modularbauweise an, wie es auch die Gemeinde Olching im Nachbarlandkreis Fürstenfeldbruck umgesetzt hat. Einige Gemeinderäte hatten die Gelegenheit, das Kinderhaus zu besichtigen - und waren danach sehr skeptisch. Im Olchinger Haus gibt es offenbar Probleme mit dem Schallschutz; wenn die kleinen Kita-Kinder schlafen wollen, dürfen die Kindergartenkinder nicht herumtoben. Der Modulhersteller berichtete außerdem von langen Lieferzeiten.

"Das hat mich hellhörig gemacht", sagte Johann Willibald (CSU). Er erkundigte sich, ob eine massive Ziegelbauweise nicht vielleicht doch die bessere sei. Diese Frage stellte sich auch Vertretern der anderen Fraktionen. Bauamtsleiter Endres beteuerte, dass die Modulbauweise mehr Vor- als Nachteile bringe, dass sie auf alle Fälle schneller umsetzbar und günstiger sei. Trotzdem sträubte sich der Gemeinderat beharrlich, sich schon von vornherein auf diese Herstellung festzulegen.

"Für mich ist es wichtig, erst einmal einen Startschuss zu geben", erklärte Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU). "Ich möchte ein gescheites Haus zu einem vernünftigen Preis." Sollte sich im Zuge der Planungen tatsächlich herausstellen, dass eine andere Bauweise doch besser sei, könne das Gremium noch immer auf diese umschwenken.

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