Gewaltprävention: „Man ist kein Angsthase, wenn man nicht zurückschlägt“

Eldijon (links) und Mihael können sich beim Boxtraining an der Mittelschule Karlsfeld auspowern. Hier wird man innere Spannungen los und lernt seinen Körper kennen, sagt ihr Trainer. (Foto: Toni Heigl)

Sie geraten immer wieder in Konflikte, manche haben sich schon geprügelt: Mittelschüler aus Karlsfeld machen deshalb bei einem besonderen Boxtraining mit, bei dem sie ihre Aggressionen rauslassen, aber auch über ihre tiefsten Gefühle reden können.

Geredet wird erst einmal nicht viel. Stattdessen kickt Eldijon heftig gegen den Boxsack, der dadurch nach vorn und hinten schwingt. Die anderen Jungs, die den mit Matten ausgelegten Boxraum der Mittelschule Karlsfeld betreten, tun es dem 14-Jährigen nach. Die beiden Trainer, Sozialpädagoge René Demin und Psychologe Tobias Schopf schauen erst einmal nur zu. Seit März kommen sie einmal in der Woche an die Mittelschule und bieten ihr Präventionsangebot „Inner Warrior“ an, was auf Deutsch „Innerer Kämpfer“ bedeutet. Zwei Stunden lang können die acht Jugendlichen hier nachmittags Aggressionen rauslassen, aber auch über ihre tiefsten Gefühle reden.