Aus der alten Grundschule in Karlsfeld soll ein Kulturforum werden: Dieser Antrag der CSU wurde jüngst im Karlsfelder Gemeinderat diskutiert. CSU-Gemeinderätin Ursula Weber argumentierte: „Wir haben viele Kulturschaffende in Karlsfeld. Aber ihnen stehen teilweise keine Räumlichkeiten zur Verfügung.“ Vor allem für kleinere Veranstaltungen sei es schwierig, Räume zu finden, so Weber. Das liegt auch daran, dass es in der Galerie Kunstwerkstatt in Karlsfeld Probleme mit dem Brandschutz gibt.
Doch eine entsprechende Sanierung der Galerie, die der Kunstkreis Karlsfeld nutzt, kann sich die Gemeinde derzeit nicht leisten. Daher gilt ab kommenden Januar, dass aus Brandschutzgründen nur noch 20 Personen gleichzeitig die Ausstellungsräume der Galerie besuchen dürfen. Ursula Weber sagte, dass sich die alte Grundschule an der Krenmoosstraße gut als Alternativstandort eignen würde.
Denn das Gebäude werde bereits jetzt als Kulturforum genutzt, so Weber, darin sind die Volkshochschule und die Musikschule untergebracht. Um es offizieller zu machen, schlug sie vor, die ehemalige Schule in „Kulturforum“ umzubenennen, eine entsprechende Beschilderung an dem Gebäude anzubringen und die Aula etwas aufzuhübschen, zum Beispiel mit Stuhlreihen oder einer Bühne. Für Weber ist es eher ein „langfristiges Projekt“, denn einen Sanierungsplan für die alte Grundschule muss der Gemeinderat erst noch erarbeiten.
„In der jetzigen Situation sehe ich den Umbau der Grundschule nicht finanzierbar“
Cornelia Haberstumpf-Göres (Grüne) erklärte, dass es in Karlsfeld eine „reiche Kulturszene“ gebe und ihre Partei dem Antrag zustimmen werde. Allerdings sagte sie mit Hinblick auf das Bürgerhaus: „Wir haben zwei potenzielle Kulturstätten in Karlsfeld. Wir sollten sie nicht einzeln behandeln, sondern gemeinsam.“ Dieses Thema sprach auch CSU-Gemeinderat Christian Bieberle an und sagte, dass ein Kulturforum in der alten Grundschule keine Konkurrenz zum sanierungsbedürftigen Bürgerhaus darstellen würde: Ersteres eigne sich eher für kleine Veranstaltungen, zweiteres für größere Events.
Lediglich von der SPD gab es Gegenwind. Franz Trinkl sagte, er sei zwar grundsätzlich für ein Kulturforum in der Gemeinde, aber: „In der jetzigen Situation sehe ich den Umbau der Grundschule nicht finanzierbar.“ Außerdem geht ihm das alles zu schnell: „Wir haben gar nicht über andere Möglichkeiten gesprochen, wie wir die alte Grundschule nutzen können.“ Letztlich wurde der Antrag gegen vier Stimmen der SPD angenommen.