Karlsfeld:Kleinkunst für Tansania

Korneliuskirche unterstützt Partnergemeinde mit 700 Euro

Nirgendwo auf der Welt gibt es wohl so viele Menschen mit der Pigmentstörung Albinismus wie in Tansania. Und in keinem anderen Land werden diese Albinos, wie sie umgangssprachlich genannt werden, auch dermaßen diskriminiert und ausgegrenzt wie in diesem ostafrikanischen Staat. Insofern ist es erfreulich, dass der Erlös eines Benefizabends für die Tansania-Partnerschaft der evangelischen Kornelius-Kirchengemeinde zur Hälfte an ein Hilfsprojekt für Kinder mit Albinismus fließt.

Die andere Hälfte geht an das Itete-Hospital, eine Klinik mit 120 Betten und weit und breit die einzige in der Region im Süden des bitterarmen Landes. Georg Breitwieser, Verantwortlicher für die Partnerschaft mit zwei Gemeinden in Süd-Tansania und seit 2005 Organisator der Wohltätigkeitsveranstaltungen war deshalb höchst zufrieden, dass mit den etwa 700 Euro ein stattlicher Betrag für die Projekte zusammengekommen ist. "Ein sehr tolles Ergebnis einer sehr tollen Veranstaltung", sagte er.

Das Urteil teilten auch die Besucher im voll besetzten Gemeindesaal der Korneliuskirche, die Stimmung war prächtig, der Applaus für die Musiker groß. Den Auftakt machte die junge türkische Sängerin Ilay Yanuz, begleitet von Marie Bertele am Klavier, mit spanischen Songs. Danach blieb es ähnlich international, denn die Pianistin sang zusammen mit Bernd Weber ein sizilianisches Liebeslied. Mit Rock, wenn auch unplugged und allein auf fünf Gitarren und einem Bass, folgte die Dachauer Gruppe NewOldStock, die unter stürmischem Jubel des Publikums Klassiker von John Lennon bis Johnny Cash spielte.

Nach der Pause ging es dann mit "Michi und die manischen Multikultimusikanten" weiter und dem, was gemeinhin Weltmusik genannt wird. Michi Braun am Klavier, Isaac Reed am Kontrabass und eine fünfköpfige Gesangsgruppe ließen nicht nur Lieder von Leonard Cohen, Roma-Musik und Klezmer-Klänge hören, sondern boten mit und zu dem Lied "Noch einen Tanz" von Esther und Abi Ofarim eine regelrechte Ballett-Aufführung. Der Abschluss führte dann um einige Jahrhunderte zurück in die Vergangenheit: Die vierköpfige Gruppe Flö-gems-r.u.h.m. spielte auf Blockflöten und Gemshörnern genannten Schnabelflöten mehrstimmige Musik aus Renaissance und Barock. Auf ein Neues im nächsten Jahr!

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