KinderbetreuungGemeinde will Kita-Gebühren erhöhen

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In den kommunalen Einrichtungen in Karlsfeld, wie hier am Lärchenweg, sind bisher 602 Kinder angemeldet.
In den kommunalen Einrichtungen in Karlsfeld, wie hier am Lärchenweg, sind bisher 602 Kinder angemeldet. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst und höhere Preise für Essen führen dazu, dass Eltern von kleinen Kindern in Karlsfeld ab September mehr bezahlen müssen.

Von Walter Gierlich, Karlsfeld

Die Eltern kleiner Kinder in Karlsfeld müssen sich auf höhere Gebühren für Kindertagesstätten von September an einstellen. Der Haupt- und Finanzausschuss hat einstimmig empfohlen, dass die ohnehin sehr hohen Gebühren für Kinderkrippen nur um drei, die für Kindergärten und Horte hingegen um fünf Prozent steigen sollen. Endgültig über die Erhöhung muss noch der Gemeinderat beschließen.

Antje Mayr, Sachgebietsleiterin der Gemeinde für Kinderbetreuung, legte den Ausschussmitgliedern zunächst einen kurzen Bericht über die aktuelle Einschreibesituation in den kommunalen Kitas vor, der noch nicht endgültig ist. Klar ist auf jeden Fall, dass die Zahl der Kinder in Karlsfeld seit Jahren rückläufig ist. In den kommunalen Einrichtungen sind bisher 602 Kinder angemeldet. Bei Krippen und Kindergärten könnten wohl alle untergebracht werden, bei Horten und Mittagsbetreuung sieht Mayr Probleme. „Wir können leider nicht alle Elternwünsche erfüllen“, sagte sie. Zwar gäbe es in Allach etwa 30 von der Gemeinde angemietete Plätze, die mit Karlsfelder Schülern belegt werden könnten, aber es habe dafür keine Anmeldungen gegeben.

Caterer erhebt Preise für Essen

Eltern, die für ihre Kleinen Plätze in kommunalen Kindertagesstätten haben, müssen allerdings künftig mehr bezahlen. Zum einen will die Firma „Kindermenü König“, die das Essen für die Einrichtungen liefert, ihre Preise zum 1. September anheben, so dass die Eltern vier Euro mehr pro Monat für das Mittagessen ihrer Kinder bezahlen müssen. In den Krippen und Kindergärten steigt der Betrag also von 90 auf 94 Euro, in Horten von 94 auf 98 Euro.

Doch nicht nur für die Speisen klettern die Preise, sondern auch die allgemeinen Elterngebühren werden steigen – und zwar alljährlich. Das sei mit den anderen Trägern von Kinderbetreuungseinrichtungen abgesprochen, erklärte Antje Mayr. Ihr zufolge wird vor dem endgültigen Beschluss im Gemeinderat noch der Elternbeirat angehört. „Aufgrund der Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst ist eine Gebührenerhöhung in den gemeindlichen Kindertagesstätten ab September unumgänglich“, betonte Mayr.

„Gutes Personal wollen wir auch gut bezahlen“

In den Kinderkrippen für Ein- bis Dreijährige sind dann drei Prozent mehr zu bezahlen. Werden Kleinkinder beispielsweise täglich drei bis vier Stunden in der Krippe betreut macht das monatlich 353 Euro (bisher 342 Euro) aus. Sind die Mädchen und Buben neun bis zehn Stunden in der Einrichtung, steigt der Betrag von 546 auf 563 Euro. Im Kindergarten und im Hort müssen die Eltern für drei bis vier Stunden lediglich 180 Euro (bisher 171 Euro) ausgeben, für fünf bis sechs Stunden 216 Euro (bisher 205 Euro). Für Ganztagskinderbetreuung von neun bis zehn Stunden im Kindergarten steigt die Gebühr von 273 auf 287 Euro.

Finanzreferent Stefan Theil (CSU) erklärte, dass seine Fraktion bei der Erhöhung „auf jeden Fall mitgehen“ könne. Jugend- und Schulreferent Robin Brummer (SPD) meinte angesichts der Tariferhöhungen: „Gutes Personal wollen wir auch gut bezahlen. Wir können mitgehen.“ Adrian Heim (Bündnis für Karlsfeld) wies darauf hin, dass die Gebühren „bei uns deutlich niedriger sind als bei den freien Trägern“. Auch er zeigte sich mit der Erhöhung einverstanden: „Da steckt eine Kalkulation dahinter, die auf Kostendeckung abzielt.“ Auch Janine Rößler-Huras (Grüne) meinte, der Gebührenanstieg sei nicht zu ändern und notwendig. Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU) und sein Parteifreund Christian Bieberle kritisierten die Staatsregierung, die für die Kinderbetreuung mehr Geld an die Kommunen zahlen müsste. Bieberle wies zudem darauf hin, dass für bedürftige Eltern eine finanzielle Förderung möglich sei.

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