Gebäudeschaden:Kinderkrippe wegen Schimmelbefalls geschlossen

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Von außen ist nichts zu sehen, aber die Kinderkrippe in der Sesamstraße 3 ist geschlossen - wegen Schimmelbefall. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Die Karlsfelder Einrichtung „Nesthäkchen“ ist bereits seit zwei Wochen außer Betrieb. Wodurch die Feuchtigkeit im Boden entstand, ist aber noch unklar. Was indes schon sicher ist: Die Sanierung wird teuer und mehrere Monate dauern.

Von Anna Schwarz, Karlsfeld

Bereits vor zwei Wochen musste die Karlsfelder Kinderkrippe Nesthäkchen wegen eines Schimmelbefalls schließen, das teilte die Gemeinde nun mit. Entstanden sei der unerwartete Gebäudeschaden durch massive Feuchtigkeit im Bodenaufbau. Träger der Einrichtung in der Sesamstraße 3 ist das Bayerische Rote Kreuz (BRK), Eigentümer ist jedoch die Gemeinde, sie muss daher auch für die Reparaturen aufkommen. „Aktuell wird von einer sechs- bis neunmonatigen Sanierungszeit ausgegangen, abhängig von der Schadensursache gegebenenfalls noch länger“, schreibt die Gemeinde in einer Pressemitteilung. Die betroffenen 38 Kinder zwischen einem und drei Jahren werden demnächst im Kinderhaus Schatzinsel in Karlsfeld untergebracht.

Entdeckt hatte den Schimmelschaden die BRK-Einrichtungsleiterin Nathalie Schieb. Anfang September stellte sie nach der dreiwöchigen Sommerpause, in der die Krippe geschlossen war, in beinahe allen Räumen des Erdgeschosses wenige Zentimeter über dem Boden den Schimmelbefall fest. Daraufhin wurde die Einrichtung in Abstimmung mit einem Baubiologen, einer beauftragen Trocknungsfirma und dem Landratsamt Dachau am 4. September geschlossen.

Bislang seien verschiedene Maßnahmen – wie eine erste Schadensaufnahme, Leck-Ortung und Trocknung – getroffen worden, um den Schaden einzugrenzen, so die Gemeinde. Aber der Grund für den Schimmelbefall sei weiter unklar: „Zum heutigen Tag konnte die genaue Schadensursache noch nicht abschließend geklärt werden.“ Eröffnet wurde die Krippe vor rund elf Jahren.

Sanierung kostet mindestens einen niedrigen, sechsstelligen Betrag

Die Kosten der Sanierung würden jetzt maßgeblich von dem noch festzustellenden Schadensumfang abhängen, so die Gemeinde. Ersten Schätzungen zufolge liege die Summe „im günstigsten Fall bei einem niedrigen, sechsstelligen Betrag“, aber: „Das aktuelle Schadensbild lässt bereits jetzt vermuten, dass die Kosten der Schadensbeseitigung noch höher liegen.“ Für die Gemeinde stelle der Vorfall daher nicht nur eine organisatorische Herausforderung dar, „sondern geht auch mit einer erheblichen finanziellen Belastung einher“.

Der Umzug in das Kinderhaus Schatzinsel soll bis Anfang Oktober komplett geschafft sein. In den vergangenen Wochen wurden dort neue Wickelmöglichkeiten ein- und die Sanitär- und Toiletteninstallationen umgebaut, damit sie auch für die Krippenkinder geeignet sind. Zwei der insgesamt vier Nesthäkchen-Gruppen können somit kommenden Montag wiedereröffnet werden. Die zwei weiteren Gruppen werden am 7. Oktober eröffnet.

Mit der Ersatzunterbringung wurde laut Gemeinde eine „schnelle und zugleich längerfristig tragfähige Lösung“ für die betroffenen Eltern und Kinder“ gefunden.

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