Karlsfeld:In freudiger Erwartung

Am Donnerstag wird in Karlsfeld der erste Media Markt des Landkreises eröffnet. Die Geschäftsführung hofft auf 8000 bis 10 000 Kunden.

Von Gregor Schiegl

Karlsfeld: Media Markt trifft letzte Vorbereitungen. Vor der großen Eröffnung werden die Kassenkräfte noch eingewiesen.

Media Markt trifft letzte Vorbereitungen. Vor der großen Eröffnung werden die Kassenkräfte noch eingewiesen.

(Foto: joergensen.com)

Vor zweieinhalb Wochen war noch alles leer, nur der graue Teppich war verlegt. Jetzt steht alles in der Karlsfelder "Media Markt"-Filiale, oder doch fast alles. Ein Elektriker schraubt das letzte beleuchtete Kassenschild an, einige Verkaufstische, auf denen die Aufforderung "Nimm mich!" prangt, wollen noch gefüllt werden. Im Aufgang des Einkaufszentrums riecht es nach frischer Farbe. Ein Mann zieht mit einem Staubsauger seine Runden.

Bis Donnerstagmorgen sechs Uhr muss alles picobello sein. Dann eröffnet der 256. Standort der große Elektronikkette in Deutschland, der erste im Landkreis. "So eine Eröffnung ist immer wie die Geburt eines Kindes", sagt Unternehmenssprecherin Eva Simmelbauer. "Ich bin schon supernervös", gesteht Geschäftsführer Maik Landsmann. "Aber ich habe ein gutes Gefühl."Der Standort sei einfach ideal. Aber als PR-Profi packt er es in die Diktion der unverkennbaren Media-Markt-Werbesprache: "Ich finde diesen Markt geil."

Etwa 50 Mitarbeiter sind hier beschäftigt, davon schätzungsweise zwei Drittel aus der Region, dazu kommen sieben Auszubildende. Die Verkaufsfläche erstreckt sich über zwei Etagen mit rund 3000 Quadratmetern, das entspricht ziemlich genau der Durchschnittsgröße deutscher Media- Märkte. 40 000 verschiedene Artikel gibt es aus den Bereichen Unterhaltungselektronik, Computer, Foto und Video, Mobilkommunikation, Hausgerätetechnik und Entertainment, darunter auch einen 3D-Drucker. Ein Verkaufsschlager dürfte das 1849 Euro teure Produkt eher nicht werden, aber ein Hingucker ist es allemal, wie in einer Vitrine das Gerät Schicht für Schicht Kunststoff aufspritzt, bis ein Roboter daraus erwächst.

Die größte Abteilung befindet sich in der oberen Etage: Dort gibt es Fernseher in allen Formaten, Haushaltsgeräte wie Kühl-Gefrier-Kombinationen, Geschirrspüler, Herde, Waschmaschinen, auch Bodenstaubsauger, Elektrokleingeräte. "Darin haben wir seit Jahren große Kompetenz", sagt Landsmann. Aber er weiß auch: "Damit kann man nicht so viel Halligalli machen." Die Trendprodukte, die ziehen, sind schicke Smartphones, Tablets und Notebooks. Und weil er das weiß, gibt es im Haus auch ein kostenloses Kunden-WLAN, sodass sich Online-Anwendungen auch gleich an Ort und Stelle testen lassen.

Landsmann hofft auf 8000 bis 10 000 Besucher am Eröffnungstag. Je mehr, desto besser. Es ist der Albtraum jedes Geschäftsführers, dass die Tore hochgehen - und keiner kommt. Dass das nicht passiert, garantieren wohl schon allein die Schnäppchenangebote. Bei der Eröffnung des damals weltgrößten Media-Markts am Berliner Alexanderplatz 2007 erzwangen die anstürmenden Massen eine vorzeitige Öffnung. Es gab Randale, zahlreiche Verletzte und eingetretene Türen. Hundert Beamte mussten anrücken.

Damit ist in Karlsfeld freilich nicht zu rechnen. Zu Verkehrsbehinderungen auf der Münchner Straße kann es am Donnerstag dennoch kommen, Pendler sollten etwas mehr Zeit einplanen. Der Einzugsbereich des Karlsfelder Media Markts erstreckt sich nach firmeninternen Analysen von Markt Indersdorf bis München nach Allach und Unterschleißheim und hinein in den Landkreis Fürstenfeldbruck nach Maisach und Olching.

Überraschend wurde von den Investoren auch die Baugrube des angrenzenden Ortszentrums Neue Mitte als provisorischer Zusatzparkplatz freigegeben. Media Markt gewinnt dadurch noch einmal 400 bis 500 Stellplätze hinzu, Parkplatzeinweiser sollen helfen, den Verkehr abzuwickeln. Die Regelung soll bis Ende Januar gelten. "Das hilft dem Standort für das Weihnachtsgeschäft", sagt Landsmann. Dessen erklärtes Ziel ist es, den Media Markt Karlsfeld zur "Nummer eins in der Region" zu machen. "Unser Ziel ist es, das Innovationsschaufenster für die Region zu sein." Der 48-jährige ist seit 1991 im Unternehmen. 17 Jahre lang war er in München tätig, zuletzt als Geschäftsführer in Haidhausen.

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