HochwasserschutzKarlsfelds kritische Infrastruktur ist sicher

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In der Rothschwaige sind beim jüngsten Pfingsthochwasser viele Keller unter Wasser gestanden. Auch beim Hotel Hubertus wurden Tiefgarage und Schwimmbad geflutet.
In der Rothschwaige sind beim jüngsten Pfingsthochwasser viele Keller unter Wasser gestanden. Auch beim Hotel Hubertus wurden Tiefgarage und Schwimmbad geflutet. (Foto: Niels P. Joergensen)

Heizkraftwerk, Klärwerk und sämtliche Leitungen sind nach Ansicht von Gemeindewerke-Leiter Martin Eberle auch bei Hochwasser nicht in Gefahr. Im Bauausschuss erläutert er die Maßnahmen.

Von Walter Gierlich, Karlsfeld

Vor drei Jahren, nach der Flutkatastrophe im Ahrtal, hatte das Bündnis für Karlsfeld gefragt, wie es mit dem Schutz der kritischen Infrastruktur in der eigenen Gemeinde bei Extremwetterlagen durch den Klimawandel aussehe. Jetzt, nachdem am 1. Juni durch die Starkregenfälle auch in Karlsfeld viele Keller und Tiefgaragen vollgelaufen sind, hat die bisher nicht beantwortete Anfrage neue Aktualität gewonnen. Gemeindewerke-Leiter Martin Eberle räumte jüngst im Bau- und Werkausschuss des Gemeinderats in seiner verspäteten Antwort ein, dass Hochwasser kommunal nie vollständig in den Griff zu bekommen sei. Er teilte jedoch zusammenfassend mit, dass „keine Gefährdung der kritischen Infrastruktur“ bestehe.

So stehe etwa das Heizkraftwerk um circa einen Meter über dem Höhenniveau des umliegenden Geländes. „Somit ist das Werk ausreichend vor Hochwasserereignissen geschützt“, erklärte Eberle. Außerdem sei für einen sicheren Betrieb eine Notstromversorgung vorhanden. Weiter betonte er: „Alle Versorgungsleitungen liegen ohnehin im Grundwasserbereich und werden auf Dichtigkeit ständig überprüft.“ Auch bei der Kläranlage träten keine Probleme auf, „die durch die Höhenlagen gegen hohe Grundwasserstände gerüstet“ sei und nicht im überschwemmungsgefährdeten Gebiet liege. Dort gebe es ebenfalls Notfallpläne und eine Notstromversorgung.

Der „Problem-Brunnen“ wurde entschärft

Etwas ausführlicher berichtete der Gemeindewerke-Chef über das Wasserwerk und die dortigen Maßnahmen gegen Hochwasser. Hatte es in der Vergangenheit immer mal wieder Schwierigkeiten gegeben, vor allem bei einem Brunnen, so habe man inzwischen Maßnahmen gegen mögliche Überflutungen ergriffen. „Wir haben beim Neubau und Überbohren aller Trinkwasserbrunnen streng darauf geachtet, dass der Brunnenkopf deutlich über Erdgleiche liegt, was bei den alten Brunnen nicht der Fall war“, betonte Eberle.

Die 45 Jahre alten Betriebsgebäude am Feldmochinger Weg hätten bisher nie Sorgen bereitet. Selbst bei hohen Grundwasserständen sei der Betrieb der Trinkwasseranlage nie gefährdet gewesen. Nur der temporär bei hohem Grundwasser volllaufende Kabelkeller sei betroffen, könne aber mit fest eingebauten Pumpen geleert werden. Momentan arbeite man hier zudem an Verbesserungen. Auch im Speicherpumpwerk westlich der Bahn sei seit Betriebsbeginn vor zwölf Jahren kein Hochwasserproblem entstanden.

Ganz zufrieden mit dem Bericht zeigte sich der Bündnis-Fraktionsvorsitzende, Peter Neumann. Seine Gruppierung hatte 2021 gefragt, ob beispielsweise die Karlsfelder Turnhallen im Überschwemmungsfall als Notunterkünfte nutzbar seien. Hier sehe man bei den Gemeindewerken kein Problem, so nun die Antwort.

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