Süddeutsche Zeitung

Karlsfeld:Helfer gesucht für das Spielmobil

Karlsfeld will Kindern ein neues Freizeitangebot machen

Von Christiane Bracht, Karlsfeld

Die Gemeinde Karlsfeld sucht ehrenamtliche Helfer, die sich für Kinder und Jugendliche engagieren wollen. Nachdem es in der Vergangenheit öfter Ärger gegeben hat, weil sich einige Schüler in ihrer Freizeit gerne in der Neuen Mitte treffen, sehr zum Verdruss der Anwohner, die sich schon massiv wegen Lärmbelästigung und Dreck beschwert hatten, haben sich Charide Christin von der Ahe von der aufsuchenden Jugendarbeit und ihre Kollegen jetzt etwas ausgedacht, um ihnen ein Freizeitangebot zu machen. Ähnlich wie in Münchner Parks soll es künftig auch in Karlsfeld ein Spielmobil geben. Es soll Spielplätze ansteuern, wo dann gespielt und gebastelt werden kann.

Insgesamt soll ein buntes Programm angeboten werden, für dessen Gestaltung jederzeit kreative und helfende Hände gebraucht werden. Die Idee dahinter ist es, Kindern die sich im öffentlichen Raum aufhalten eine sinnvolle, fördernde Freizeitbeschäftigung zu geben. Das Angebot soll kostenlos und attraktiv sein, sodass Kinder einfach kommen und mitmachen können, ohne Voranmeldung oder sonstige Voraussetzungen.

Der gemeindlichen Jugendarbeit ist es dabei wichtig, dass dies dazu beiträgt, dass es ein gemeinschaftliches und friedliches Miteinander gibt. Das war in der jüngeren Vergangenheit nicht immer so: In der Neuen Mitte gab es monatelang oft Ärger zwischen Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen. Nicht selten wurde die Polizei gerufen. Sogar Runde Tische wurden einberufen, um die Situation zu entschärfen.

Aber auch die Zeit, in der eine mutmaßlich kriminelle Jugendbande in Karlsfeld unter den Kindern und Jugendlichen Angst und Schrecken verbreitete, hat ihre Spuren hinterlassen. Inzwischen sind die Drahtzieher zwar offenbar im Gefängnis und deshalb ist laut Polizei Ruhe im Ort eingekehrt. Doch für ein Miteinander braucht es mehr. Um den Kindern und Jugendlichen Mut und Kraft zu geben, sich zu wehren, hatte die gemeindliche Jugendarbeit Anfang Juli die Kampagne "Karlsfeld steht auf" veranstaltet. Jetzt soll der Zusammenhalt gestärkt werden. Charide Christin von der Ahe hatte dem Gemeinderat bereits gesagt, ein attraktiver Treffpunkt sei wichtig, der einsehbar ist. Außerdem bräuchten die Kinder und Jugendlichen das Gefühl, dass sie einen Platz mitten in der Gesellschaft finden und nicht nur als negativ empfunden würden. Mit diesem neuen Freizeitangebot soll genau das erreicht werden.

Außerdem stellte die Sozialpädagogin während der Corona-Pandemie fest, dass es Kinder und Jugendliche in der Gemeinde gibt, die sich auf sich allein gestellt fühlten. Beim Spielmobil sollen sie die Gelegenheit bekommen in der Gemeinschaft mit anderen , womöglich einen Anker zu finden.

Wer helfen will, dieses Freizeitangebot in der Gemeinde zu installieren, sollte das ganze Jahr über regelmäßig Zeit haben - auch in den Ferienzeiten. Denn mit dem Spielmobil will man einen Konstante in der Jugendarbeit bieten. Alles was die Ehrenamtlichen mitbringen sollten, ist Spaß an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, sowie Zeit in den Nachmittagsstunden. Die Fachkräfte wollen sie anleiten, ihnen Medien und Arbeitsmaterial zur Verfügung stellen, denn es geht nicht nur darum Spielmaterial aus dem Anhänger ein- und auszuladen, sondern auch darum, auf die Kinder einzugehen und sich kreative Beschäftigungsmöglichkeiten auszudenken. Dabei sind die Helfer nicht auf sich gestellt, sondern es ist Arbeit im Team gefragt. Wenn möglich sollten die Helfer auch einen Führerschein besitzen. Wer Interesse hat, sich zu engagieren, kann sich unter der Telefonnummer 08131/390806 oder unter Jugendhaus@karlsfeld.de informieren beziehungsweise melden.

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Quelle:
SZ vom 13.09.2021
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