Karlsfeld:Gute Geschäfte

Neue Mitte

Das Ortszentrum, das die Investoren unter dem Namen "Lebenswert Karlsfeld" bewerben, nimmt Gestalt an. Dabei zeigen sie Mut zu kräftigen Farben.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Im Ortszentrum Neue Mitte sind fast alle Wohnungen verkauft

In der über Jahrzehnte zurückreichenden Geschichte des Karlsfelder Ortszentrums hat es viele Rückschläge gegeben. So viele, dass sich die Gemeinderäte die Freude über das städtebaulich wichtige Projekt bis zu jenem Tag versagen, an dem die Neue Mitte tatsächlich eröffnet wird. Doch diesmal laufen die Arbeiten offenbar reibungslos und im Zeitplan ab. "Der Rohbau ist so gut wie abgeschlossen",

bestätigt der für die Neue Mitte zuständige Pressesprecher Aaron Gottardi. In den Wohnhäusern würden bereits die ersten Rohrleitungen verlegt.

Über mangelnde Nachfrage kann sich der Investor HI Wohnbau aus München nicht beklagen. Von den 207 Wohnungen der Neuen Mitte sind laut Gottardi nur noch drei zu haben. Der Großteil der Käufer stamme aus dem Landkreis Dachau, darunter seien auch viele Karlsfelder. Damit könnte sich die Hoffnung der Karlsfelder Kommunalpolitiker erfüllen, dass mit dem Bau der Ortsmitte der extrem angespannte Karlsfelder Wohnungsmarkt zumindest teilweise entlastet wird.

Ganz billig sind die Wohnungen in bester Zentrumslage freilich nicht. Für eine Vier-Zimmer-Wohnung mit 120 Quadratmetern muss man hier schon eine Kaufsumme in der Größenordnung von 600 000 Euro ansetzen - je nach Lage und Ausstattung können es auch ein paar Zehntausend Euro mehr oder weniger sein.

Auch beim Einzelhandel scheint alles nach Plan zu laufen. Aldi und Edeka werden die großen Einzelhandelsflächen in der Neuen Mitte Karlsfeld übernehmen, bestätigt Pressesprecher Aaron Gottardi. Die beiden Einkaufsmärkte sollen als Publikumsmagneten wirken und auch für Frequenz in den kleineren Geschäften sorgen. Wie diese im einzelnen bestückt werden, ist derzeit aber noch offen. Diese Verträge werden erst später ausgehandelt. Zu den Planungen gehört auch ein Drogeriemarkt. "Die Gespräche dazu laufen."

Läuft alles weiter nach Plan, können die ersten Wohnungen 2016 bezogen werden. Im vergangenen Oktober hatte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof den Bebauungsplan wegen "erheblicher Mängel" außer Vollzug gesetzt. "Die Käufer wurden von uns informiert", sagte Pressesprecher Gottardi. Die Investoren seien zuversichtlich, dass das von der Gemeinde teilweise wiederholte Verfahren die beanstandeten Mängel beheben werde.

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