Süddeutsche Zeitung

Karlsfeld:Gefährlich kranke Bäume

Am Karlsfelder See müssen Pappeln und Weiden gefällt werden.

Von Anna-Sophia Lang

Im Naherholungsgebiet Karlsfelder See könnten in den kommenden Wochen bis zu 170 Bäume gefällt werden. Die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt und die Liegenschaftsverwaltung des Landkreises haben den gesamten Baumbestand untersucht und festgestellt, dass einige Pappeln und Weiden Schäden aufweisen. Ausgelöst wurden sie laut Landratsamt-Sprecher Wolfgang Reichelt durch einen bakteriellen Befall, der das Holz von innen heraus nach und nach absterben lässt.

Die Schäden sind zuerst im Bereich der Krone sichtbar. Sie gingen so weit, dass sie die Sicherheit der Besucher des Naherholungsgebiets gefährdeten, sagt Reichelt. Denn die betroffenen Bäume sind zwar über das gesamte Naherholungsgebiet verteilt, einige befinden sich aber im Bereich der Liegewiesen direkt am See. Bereits während der Badesaison im vergangenen Sommer seien vereinzelt Äste heruntergebrochen. Verletzt worden sei zum Glück niemand. Wie viele Bäume tatsächlich gefällt werden müssen, ist allerdings noch nicht klar. Das Landratsamt hat ein Sachverständigenbüro beauftragt, die Schäden detailliert zu untersuchen und zu dokumentieren. Erst dann wird in Absprache mit der Gemeinde Karlsfeld, dem Erholungsflächenverein und dem Bund Naturschutz beschlossen, welche Bäume ganz entfernt werden müssen und welche lediglich beschnitten werden können. Zum Ergebnis wird es eine Bürgerinformationsveranstaltung geben. Die Fällungen sollen zeitnah beginnen, wenn das Holz noch trocken ist und bevor die Brutsaison beginnt.

Das Gesamtbild soll erhalten bleiben

Das Gesamtbild des vor rund 40 Jahren entstandenen Gebiets, das insgesamt 33 Hektar umfasst, soll jedoch laut Landratsamt erhalten bleiben. Deshalb werden Bäume, die aufgrund einer Erkrankung gefällt werden, sukzessive ersetzt. Weiterhin heißt es in einer Mitteilung aus der Landkreisbehörde, die Fällungen stellten "keine schwerwiegenden Eingriffe in Natur und Landschaft dar", insbesondere, weil andere Baumbestände von Eschen, Ahorn und Hainbuchen unberührt bleiben.

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Quelle:
SZ vom 28.01.2016/sjan
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