Karlsfeld:Fruchtbare Zusammenarbeit

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Münchner Stadtrat stimmt Zuschuss für den Bau eines Gymnasiums in Karlsfeld zu

Von Gregor Schiegl, Karlsfeld

Die Gemeinde Karlsfeld ist ihrem Ziel für ein Gymnasium wieder einen Schritt näher gekommen. Nachdem der Dachauer Kreistag bereits Ende April seine Zustimmung signalisiert hatte, stimmte nun auch die Vollversammlung des Münchner Stadtrats einstimmig und ohne Diskussion zu, die Errichtung eines staatlichen Gymnasiums des Landkreises Dachau am Standort Karlsfeld mit einem Zuschuss der Landeshauptstadt zu unterstützen. Die Gemeinde Karlsfeld hält bereits seit Jahren ein Grundstück an der Ackerstraße in fußläufiger Nähe zur S-Bahn bereit. Inzwischen ist auch der Kreistag mehrheitlich der Ansicht, dass die inzwischen auf mehr als 20 000 Einwohner gewachsene Gemeinde endlich eine weiterführende staatliche Schule bekommen sollte. Um vom Kultusministerium eine Genehmigung für den Bau der Schule zu bekommen, muss ein entsprechender Bedarf nachgewiesen werden. Allein schafft der Landkreis Dachau das nicht, im Verbund mit der Landeshauptstadt München allerdings schon.

"Ich freue mich, dass die Kooperation mit den Umlandgemeinden, die wir mit der Regionalen Wohnungsbaukonferenz im März 2015 neu angestoßen haben, jetzt auch im Bildungsbereich Früchte trägt", sagte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). "So stelle ich mir echte Zusammenarbeit vor." Karlsfelds Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU) verkündete die "brandaktuelle Nachricht" am Donnerstag in der letzten Gemeinderatssitzung vor den Ferien und sprach von einem wichtigen Schritt. Ähnlich äußerte sich Landrat Stefan Löwl (CSU): "Diese Entscheidung stellt einen Meilenstein für das Projekt dar und ist ein deutliches Bekenntnis der Landeshauptstadt für die interkommunale Zusammenarbeit."

Bislang war die Verbandsgrundschule München-Karlsfeld das einzige interkommunale Schulprojekt, nicht immer lief die Zusammenarbeit reibungslos. Die für das Gebäude zuständige Stadt München schob Sanierungen des Schulhauses immer wieder hinaus, Klagen über undichte Fenster wurden jahrelang ignoriert. Das Problem hat sich inzwischen erledigt: Die Schule wird abgerissen und neu errichtet, größer und moderner. Dem Bau liegt das Münchner Lernhauskonzept zugrunde, das sehr viel offener, flexibler und kommunikativer ist als traditionelle Modelle.

Mit dem Beschluss des Stadtrats können nun Verhandlungen über eine Zweckvereinbarung für den Investitionskostenzuschuss starten. Der Landkreis Dachau wird beim Kultusministerium die Genehmigung des Gymnasiums in Karlsfeld beantragen. Es wird mit drei gymnasialen Zügen aus dem Einzugsbereich des südlichen Landkreises Dachau und mit bis zu zwei Zügen aus dem nordwestlichen Stadtgebiet Münchens gerechnet. Die Landeshauptstadt wird sich mit einem entsprechenden Investitionskostenzuschuss beteiligen.

© SZ vom 30.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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