Nicht immer kann die Karlsfelder Feuerwehr die gesetzliche Hilfsfrist von zehn Minuten einhalten: Das zeigen Einsatzstatistiken aus den vergangenen Jahren. Vor allem zu Einsätzen im westlichen Gemeindegebiet braucht die Wehr vom bisherigen Standort in der Falkenstraße oftmals länger.
Deshalb hat der Gemeinderat vor Kurzem einstimmig beschlossen, eine zweite Feuerwache in Karlsfeld-West zu errichten. Dafür muss der Bebauungsplan zwischen Lärchenweg und Bayernwerkstraße geändert werden. Konkret hat sich der Bauausschuss dort für ein gemeindeeigenes Grundstück entschieden, das an die Außenanlagen des Kinderhauses Glücksklee angrenzt, und wo sich ein Bolzplatz befindet. Geplant ist, dass das neue Feuerwehrhaus bis Ende 2026 fertiggestellt wird.
„Er ist der einzige Treffpunkt für Jugendliche westlich der Bahn“
Heike Miebach (Grüne) befürwortete einen Standort westlich der Bahn, denn dadurch könnten sich mehr Jugendliche bei der Feuerwehr engagieren, die dort wohnen. Allerdings sprach sie auch die hohen Kosten in Millionenhöhe für den Bau und die neuen Feuerwehrfahrzeuge an: „Das schmerzt uns.“ Zuletzt bat sie darum, den Bolzplatz auf dem anvisierten Grundstück zu erhalten, denn: „Er ist der einzige Treffpunkt für Jugendliche westlich der Bahn.“ Der Zweite Bürgermeister Stefan Handl (CSU) versicherte ihr, dass man sich bei diesem Anliegen im Gemeinderat einig sei.
Durch die zweite Wache erhoffe man sich auch einen Anstieg der Mitgliederzahlen, sagte CSU-Gemeinderat Stefan Theil, der selbst bei der Feuerwehr ist. Er reagierte zudem auf Miebachs Einwand zu den hohen Ausgaben: Derzeit gehe man von Baukosten in Höhe von zwei Millionen Euro aus, für die Feuerwehrfahrzeuge werden wohl um die 800 000 Euro anfallen. Allerdings rechnet die Gemeinde auch mit einer Förderung des Freistaats. Theils Fazit: „Das Geld ist gut und sinnvoll investiert.“