Karlsfeld:Ernst Grube erzählt über sein Leben

Unter dem Titel "Ein Münchner, der nicht vergisst" hat die Mittelschule Karlsfeld am Dienstag, 4. Juli, den Zeitzeugen Ernst Grube eingeladen. Er soll den Jugendlichen und allen interessierten Bürgern über sein Leben in der Nazi-Zeit erzählen, das keineswegs leicht war. Seine Mutter war Jüdin, sein Vater evangelisch. Er wuchs dort auf, wo die Nazis 1938 die Hauptsynagoge der Münchner Juden auf Befehl von Hitler niedergerissen wurde. Grube galt bei den Nazis als Jude und wurde deshalb in ein Schwabinger Kinderheim gebracht. 1945 wird er mit seinen beiden Geschwistern und seiner Mutter ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Nach der Befreiung durch die Rote Armee kommt er wieder zurück nach München.

Für Jugendliche ist es schwer Geschichte zu begreifen, wenn sie nur Zahlen, Daten und Fakten auswendig lernen. Deshalb haben Elternbeirat und Schulleitung gemeinsam sich darum bemüht, Grube nach Karlsfeld einzuladen. Seine Lebensgeschichte ist erschütternd, aber eben auch ein Zeugnis einer schrecklichen Zeit. Für die Schüler bietet sich durch seinen Vortrag, der um 18 Uhr in der Aula der Mittelschule beginnt, die Möglichkeit Geschichte ganz anders zu erleben. Sie können so regelrecht in die Vergangenheit eintauchen und sie emotional erfahren. Nach dem Vortrag ist bis 20 Uhr die Möglichkeit zum Gespräch bei einem Imbiss.

© SZ vom 29.06.2017 / cb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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